Frühkindliche Betreuung, Bildung und Erziehung

Die Europäische Union (EU) möchte, dass alle Kleinkinder an frühkindlichen Betreuuungs-, Bildungs- und Erziehungsangeboten teilnehmen können. Um dieses Ziel zu erreichen, legt die Kommission eine Agenda für die gemeinsame Arbeit der Mitgliedstaaten vor, die sie mit begleitenden Aktionen unterstützt.

RECHTSAKT

Mitteilung der Kommission vom 17. Februar 2011 „Frühkindliche Betreuung, Bildung und Erziehung: der bestmögliche Start für alle unsere Kinder in die Welt von morgen“ [KOM(2011) 66 endg. - Nicht im Amtsblatt veröffentlicht].

ZUSAMMENFASSUNG

Frühkindliche Betreuung, Bildung und Erziehung (FBBE) ist von grundlegender Bedeutung. Sie bildet das Fundament für lebenslanges Lernen, aber auch für soziale Integration, persönliche Entwicklung und spätere Beschäftigungsfähigkeit. Sie trägt zur Umsetzung von zwei Kernzielen der Strategie Europa 2020 bei: die Schulabbrecherquote auf unter 10 % zu senken und 20 Mio. Menschen aus der Armut zu befreien.

Bis 2020 möchte die Europäische Union (EU) sicherstellen, dass 95 % der Kinder zwischen vier Jahren und dem Schulpflichtalter an der FBBE teilhaben.

FBBE für alle

In der frühen Kindheit kann über Bildung die Entwicklung von Kindern am besten beeinflusst werden. Daher müssen alle Kleinkinder Zugang zur FBBE haben.

Dies gilt insbesondere für Kinder aus benachteiligten Umfeldern, da die dem Schulabbruch entgegenwirkende FBBE ihnen aus der Armut heraushelfen kann. Sie trägt außerdem zur besseren Integration von Kindern mit Behinderungen und zur späteren Integration in reguläre Schulen bei.

Voraussetzung für den umfassenden Zugang zur FBBE ist eine effiziente Finanzierung. Die Vorschulerziehung ist der Bildungsbereich mit dem höchsten Ertrag. Dennoch ist sie gleichzeitig der Bereich, in den die Mitgliedstaaten am wenigsten investieren. Außerdem muss die Finanzierung ausgeglichen sein. So erfolgt die Betreuung von Kindern unter drei Jahren häufig in privaten Einrichtungen, zu denen Familien mit geringen Einkünften keinen Zugang haben.

Um einen allgemeinen Zugang zur FBBE zu gewährleisten, schlägt die Agenda für die gemeinsame Arbeit der Mitgliedstaaten Folgendes vor:

Qualität der FBBE

In den ersten Lebensjahren legen die Kinder den Grundstein für die wichtigsten Verhaltensweisen und -muster. Daher darf sich die FBBE nicht nur auf kognitive Aspekte beschränken, sondern muss auch ein Curriculum vorsehen, das allen ihren Bedürfnissen entspricht (kognitiver, emotionaler, sozialer und physischer Art).

Voraussetzung für die Qualität der FBBE sind auch qualifizierte Mitarbeiter. Ihre Professionalisierung und Spezialisierung müssen weiter verbessert und zudem für einen höheren Männeranteil gesorgt werden, da Frauen bei weitem in der Überzahl sind.

Eine Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Politikbereichen wie Bildungs-, Beschäftigungs-, Gesundheits- und Sozialpolitik aber auch zwischen den verschiedenen Regierungs- und Bildungsebenen ist unerlässlich. Ebenso ist die Einbeziehung der beteiligten Akteure und der Eltern notwendig.

Um die Qualität der FBBE sicherzustellen, sieht die Agenda für die gemeinsame Arbeit der Mitgliedstaaten Folgendes vor:

Maßnahmen der Kommission

Ergänzend zur Agenda für die politische Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten schlägt die Kommission vor:

VERBUNDENE RECHTSAKTE

Schlussfolgerungen des Rates zur frühkindlichen Betreuung, Bildung und Erziehung: der bestmögliche Start für alle unsere Kinder in die Welt von morgen: [Amtsblatt C 175 vom 15.6.2011].

Mitteilung der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament vom 8. September 2006 „Effizienz und Gerechtigkeit in den europäischen Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung“ [KOM(2006) 481 endg. - Nicht im Amtsblatt veröffentlicht].

Letzte Änderung: 27.06.2011