Gemeinschaftsstrategie zur Minderung der schädlichen Wirkungen des Alkohols (Schlussfolgerungen des Rates - 2001)

Der Alkoholkonsum stellt einen der wichtigsten Gesundheitsfaktoren in der Europäischen Union (EU) dar. Übermäßiger Alkoholkonsum führt bei immer mehr Menschen zu schwerwiegenden gesundheitlichen und sozialen Problemen. Deshalb ruft der Rat zur Erarbeitung einer allgemeinen Gemeinschaftsstrategie zur Minderung der schädlichen Wirkungen des Alkohols auf.

RECHTSAKT

Schlussfolgerungen des Rates vom 5. Juni 2001 zu einer Gemeinschaftsstrategie zur Minderung der schädlichen Wirkungen des Alkohols [Amtsblatt C 175 vom 20.6.2001].

ZUSAMMENFASSUNG

Alkoholbedingte Schäden

In wissenschaftlichen Studien wurde eindeutig nachgewiesen, dass Alkoholkonsum das Mortalitätsrisiko allgemein, insbesondere aber infolge von Leberzirrhose, Alkoholvergiftung, Schlaganfall, Alkoholembryopathie usw., sowie die sonstige alkoholbedingte Morbidität signifikant erhöht.

Alkoholkonsum stellt auch eine der Hauptursachen von Straßenverkehrsunfällen mit tödlichem Ausgang dar. Darüber hinaus sind viele Unfälle sowohl am Arbeitsplatz als auch zuhause direkt auf Alkholkonsum zurückzuführen.

Ferner gibt es einen engen Zusammenhang zwischen Alkoholmissbrauch und vielen besorgniserregenden sozialen Phänomenen, unter anderem Marginalisierung und Ausgrenzung, häusliche Gewalt und Zerrüttung der Familie, Kriminalität, Obdachlosigkeit und psychische Erkrankungen.

Anstieg des Konsums

In einigen Mitgliedstaaten wurde eine Zunahme des regelmäßigen Alkoholkonsums und gelegentlicher Alkoholexzesse bei Jugendlichen beobachtet. Dies ist umso besorgniserregender, als ein enger Zusammenhang zwischen dem frühen Einstieg in hohen Alkoholkonsum, der Drogenabhängigkeit und der Kriminalität besteht.

Aktionsrahmen

Die dargestellten Schlussfolgerungen des Rates sind Bestandteil eines umfassenderen Initiativrahmens auf europäischer Ebene, und zwar

Aktionsschwerpunkte und Prioritäten der künftigen Gemeinschaftsstrategie

Der Rat ruft zur Erarbeitung einer Gemeinschaftsstrategie zur Minderung der schädlichen Wirkungen des Alkohols auf. Diese Strategie soll Folgendes umfassen:

Die Kommission wird ersucht, Vorschläge für eine umfassende Gemeinschaftsstrategie zur Minderung der schädlichen Wirkungen des Alkohols vorzulegen.

VERBUNDENE RECHTSAKTE

Mitteilung der Kommission vom 24. Oktober 2006 „Eine EU-Strategie zur Unterstützung der Mitgliedstaaten bei der Verringerung alkoholbedingter Schäden" [KOM(2006) 625 endg. - Nicht im Amtsblatt veröffentlicht] Diese Mitteilung legt eine europäische Strategie fest, welche die Mitgliedstaaten dabei unterstützen soll, die mit Alkoholmissbrauch verbundenen Schäden zu verringern. Dazu nennt sie fünf Schwerpunktbereiche wie die Verringerung alkoholbedingter Schäden bei Kindern und Jugendlichen, die Senkung der Zahl der alkoholbedingten Todes- und Straßenverkehrsunfälle sowie die Durchführung von Aufklärungsmaßnahmen. Aufgabe der Kommission wird es sein, die einzelstaatlichen Strategien in diesem Bereich zu unterstützen.

Schlussfolgerungen des Rates vom 1. und 2. Juni 2004 zur „Problematik Alkohol und junge Menschen" [Nicht im Amtsblatt veröffentlicht].

In diesen Schlussfolgerungen [PDF (FR) - S. 40] erinnert der Rat an die Schlussfolgerungen vom 5. Juni 2001 zum Alkoholkonsum von jungen Menschen, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, und ersucht die Kommission, entsprechende Vorschläge vorzulegen.

Empfehlung 2001/458/EG des Rates vom 5. Juni 2001 zum Alkoholkonsum von jungen Menschen, insbesondere von Kindern und Jugendlichen [Amtsblatt L 161 du 16.06.2001].

Diese Empfehlung ruft zur Erarbeitung einer Strategie zur Bekämpfung der Probleme auf, die durch den übermäßigen Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen entstehen.

See also

Ergänzende Informationen finden Sie auf der Website Öffentliche Gesundheit der Europäischen Kommission.

Letzte Änderung: 11.01.2007