Jahresbericht ECHO 2008

Der Jahresbericht 2008 der Generaldirektion Humanitäre Hilfe (ECHO) verweist auf zahlreiche von Menschen verursachte Notlagen oder Naturkatastrophen in Drittländern. Die Reaktionsfähigkeit und das Budget für humanitäre Maßnahmen belegen die strategische Rolle der Europäischen Union (EU) weltweit.

RECHTSAKT

Bericht der Kommission vom 1. Juli 2009 - Generaldirektion humanitäre Hilfe (ECHO) - Jahresbericht 2008 [KOM(2009) 290 endg. – Nicht im Amtsblatt veröffentlicht].

ZUSAMMENFASSUNG

2008 wurde das Budget der Generaldirektion Humanitäre Hilfe (ECHO) aufgrund der zunehmenden Zahl von Naturkatastrophen und des drastischen Anstiegs der Nahrungsmittelpreise auf 937 Mio. EUR erhöht. Das für Nahrungsmittelsoforthilfe vorgesehene Budget wurde verdoppelt, sodass die Hilfe mehr als 25 Mio. Menschen erreichen konnte.

Wichtigste Maßnahmen

2008 gab es in zahlreichen Regionen weltweit von Menschen verursachte Notlagen. Beispielsweise in Südossetien aufgrund des Konflikts zwischen Georgien und der Russischen Föderation, in Kenia, wo es nach politischen Turbulenzen zur Vertreibung von mehr als 500 000 Menschen kam, auf den Philippinen, wo das Scheitern des Friedensabkommens zwischen der Moro Islamic Liberation Front und der Regierung die Vertreibung von 550 000 Menschen zur Folge hatte, sowie im Jemen und in Sri Lanka aufgrund interner Konflikte in diesen Staaten.

Die Verschlechterung verschiedener komplexer oder seit Jahren andauernder humanitärer Krisen erforderte besondere Maßnahmen. Dies galt für den Sudan und die Demokratische Republik Kongo.

Darüber hinaus konzentriert sich die Strategie der Kommission auf die Bewältigung vergessener humanitärer Krisen (Krisen, in denen der große Bedarf weder von den Gebern noch von den Medien hinreichend beachtet wird).

Die Kommission stellt eine Zunahme der Häufigkeit und des Ausmaßes von Naturkatastrophen fest. 2008 musste sie in verschiedenen Weltregionen Soforthilfe für notleidende Bevölkerungsgruppen leisten, die teilweise bereits von Krisen anderer Art betroffen waren. So gab es im karibischen Raum, in Madagaskar, in Birma/Myanmar, Laos und Vietnam Zyklone, Hurricans und Taifune. Das Horn von Afrika, die Sahelzone, die Republik Moldau, Paraguay, Honduras und die palästinensischen Gebiete wurden von Dürreperioden, Peru und Bolivien von extremen Kälteperioden heimgesucht. Erdbeben gab es in China, Epidemien in Benin, Lateinamerika und der Karibik, sowie Überschwemmungen in Lateinamerika, Bangladesch, Nepal, Namibia, Indien und Jemen.

Die EU-Strategie zur Katastrophenvorsorge in den Entwicklungsländern, die die DIPECHO-Programme umfasst, soll die Gemeinschaften für das Katastrophenrisiko sensibilisieren und ihre Reaktionsfähigkeit stärken.

Die Maßnahmen der GD ECHO haben kurzfristigen Charakter, aber die Kommission fördert die Verknüpfung von Soforthilfe, Rehabilitation und Entwicklung (LRRD). Auf diese Weise erleichtert sie die Rückkehr der betroffenen Bevölkerungsgruppen zur Eigenständigkeit.

Wirksamkeit der Hilfe

Die Maßnahmen im Rahmen von ECHO tragen zur Festlegung einer humanitären Politik bei, die für krisenanfällige Situationen am besten geeignet ist. Sie sollen die Wirksamkeit und die Qualität der geleisteten humanitären Hilfe sicherstellen. Zu diesem Zweck empfiehlt die Kommission:

2008 wurde die humanitäre Hilfe zu 46 % über UN-Organisationen, zu 44 % über Nichtregierungsorganisationen und zu 10 % über internationale Organisationen umgesetzt.

Letzte Änderung: 23.10.2009