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Gesunde Ernährung für ein gesundes Leben

Angesichts der zunehmenden Fettleibigkeit der Bürger in der Europäischen Union und der damit zusammenhängenden Erkrankungen fordert die Europäische Kommission die Mitgliedstaaten zu gemeinsamen Maßnahmen auf, um gegen dieses Phänomen anzukämpfen.

RECHTSAKT

Empfehlung der Kommission Nr. 2010/250/EU vom 28. April 2010 über die Initiative für die gemeinsame Planung der Forschungsprogramme im Bereich „Gesunde Ernährung für ein gesundes Leben“

ZUSAMMENFASSUNG

Mit dieser Empfehlung fordert die Europäische Kommission die Mitgliedstaaten auf, eine gemeinsame Strategie zur Vorbeugung von ernährungsbedingten Krankheiten zu entwickeln und durchzuführen.

Ernährungsbedingte Risiken

Übergewicht und Fettleibigkeit können zu folgenden Erkrankungen führen:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen;
  • Bluthochdruck;
  • Typ-2-Diabetes;
  • Schlaganfall;
  • bestimmten Krebsarten;
  • Erkrankungen des Bewegungsapparats;
  • psychischen Störungen.

Diese Risiken ließen sich jedoch durch eine gesunde Lebensweise verringern, vor allem durch eine gesunde Ernährung. Wenn allgemeine, durch den Lebensstil bedingte Risikofaktoren eliminiert werden könnten, wären schätzungsweise 80 % der Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Typ-2-Diabetes-Fälle sowie 40 % der Krebserkrankungen vermeidbar.

Von den Mitgliedstaaten durchzuführende Maßnahmen

Um die Forschung zu ernährungsbedingten Krankheiten effizienter zu gestalten, fordert die Kommission die Mitgliedstaaten auf, einen strategischen Forschungsplan zu entwickeln, der auf gemeinsamen Vorstellungen über die Vorbeugung von ernährungsbedingten Krankheiten beruht.

Dieser Forschungsplan sollte auch einen Durchführungsplan enthalten, in dem die Prioritäten und Zeitpläne festgelegt und die erforderlichen Maßnahmen, Instrumente und Ressourcen genannt werden.

Folgende Maßnahmen sollen in den strategischen Forschungsplan und den Durchführungsplan aufgenommen werden:

  • Bestimmung relevanter nationaler Programme und Forschungstätigkeiten sowie Informationsaustausch über diese Programme und Tätigkeiten;
  • Bestimmung von Bereichen oder Forschungstätigkeiten, für die die Koordinierung, gemeinsame Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen oder die Bündelung von Ressourcen einen Nutzen bringen würde;
  • Austausch von Informationen, Ressourcen, bewährten Praktiken, Methoden und Leitlinien, insbesondere bei groß angelegten Kohorten- und klinischen Studien;
  • Export und Verbreitung des Wissens, der Innovationen und der interdisziplinären Ansätze;
  • Schaffung von Netzwerken zwischen den bestehenden spezialisierten Zentren.

Die Mitgliedstaaten sollen eine gemeinsame Verwaltungsstruktur einrichten, deren Aufgabe es ist, gemeinsame Bedingungen, Regeln und Verfahren für die Zusammenarbeit und Koordinierung festzulegen. Sie sollen auch den strategischen Forschungsplan gemeinsam umsetzen.

Hintergrund

In den vergangenen drei Jahrzehnten haben Übergewicht und Fettleibigkeit in der Europäischen Union drastisch zugenommen. Diese Tendenz verschärft sich weiter. Der Rat „Wettbewerbsfähigkeit“ betonte in seiner Sitzung vom 3. Dezember 2009 die Notwendigkeit, eine Initiative für die gemeinsame Programmplanung zu diesem Thema einzuleiten, die von den Mitgliedstaaten gestaltet und von der Kommission unterstützt wird.

Letzte Änderung: 22.06.2010

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