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Definition der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)
1) ZIEL
Die Kleinstunternehmen und die kleinen und mittleren Unternehmen sollen nach ihrer Größe, ihrem Umsatz oder ihrer Bilanzsumme und ihrer Unabhängigkeit definiert werden, damit sie betreffende Maßnahmen wirksamer gestaltet werden können.
2) RECHTSAKT
Empfehlung der Kommission vom 3. April 1996 betreffend die Definition der kleinen und mittleren Unternehmen (96/280/EG) [Amtsblatt L 107 vom 30.04.1996].
3) INHALT
Wirkung der Definition
Die Europäische Kommission empfiehlt den Mitgliedstaaten, der Europäischen Investitionsbank und dem Europäischen Investitionsfonds, sich bei der Durchführung der Gemeinschaftspolitik an eine einheitliche Definition kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) zu halten. Die Mitgliedstaaten und die beiden Finanzinstitute sind dazu jedoch nicht verpflichtet. Verbindlich ist die Definition allerdings, wenn KMU bei der Gewährung staatlicher Beihilfen eine Vorzugsbehandlung gegenüber anderen Unternehmen genießen sollen, sofern eine solche Behandlung nach dem Gemeinschaftsrecht zulässig ist.
Definition
Unabhängigkeit. Ein KMU im Sinne der Definition muss unabhängig sein. Das ist es, wenn weniger als 25 % seines Kapitals oder seiner Stimmanteile im Besitz eines Unternehmens oder mehrerer Unternehmen gemeinsam sind, die der Definition der KMU nicht entsprechen. Dieser Schwellenwert kann in zwei Fällen überschritten werden:
Kleine und mittlere Unternehmen. Mittlere Unternehmen haben weniger als 250 Beschäftigte und einen Jahresumsatz von höchstens 40 Millionen Euro oder eine Jahresbilanzsumme von höchstens 27 Millionen Euro.
Kleine Unternehmen. Kleine Unternehmen haben zwischen 10 und 49 Beschäftigte und einen Jahresumsatz von höchstens 7 Millionen Euro oder eine Jahresbilanzsumme von höchstens 5 Millionen Euro.
Kleinstunternehmen: Kleinstunternehmen beschäftigen weniger als 10 Personen.
Änderung des Status eines Unternehmens: Ein Unternehmen verliert den Status eines mittleren oder kleinen Unternehmens oder eines Kleinstunternehmens, wenn einer der dafür festgelegten Schwellenwerte in zwei aufeinander folgenden Geschäftsjahren überschritten wird.
Aufgaben der Europäischen Kommission
Änderung der Schwellenwerte: Die Europäische Kommission kann die Schwellenwerte für den Umsatz und die Bilanzsumme nach Bedarf ändern und tut das in der Regel alle vier Jahre.
Die Definition der KMU und die Gemeinschaftsprogramme: Bei der Durchführung aller die KMU betreffenden Gemeinschaftsprogramme arbeitet die Kommission mit dieser Definition.
Rechtsakt |
Tag des Inkrafttretens |
Schlusstermin für die Umsetzung durch die Mitgliedstaaten |
Empfehlung 96/280/EG |
30/04/96 |
31/12/98 |
4) durchführungsmassnahmen
5) weitere arbeiten
Im Oktober 2001 lief eine Anhörung über eine geplante Neufassung (EN) an, die am 9. November 2001 abgeschlossen wurde. Ausgehend von den Ergebnissen dieser Konsultation hat die Kommission am 25. Juni 2002 vorgeschlagen, ihren neuen Empfehlungsentwurf zur Definition der KMU zu überarbeiten.
Sie regt an, die finanziellen Schwellen anzuheben und die Unternehmenstypen genauer zu definieren, um Internationalisierung und Innovation zu fördern, indem die Stellung der Partnerunternehmen gestärkt wird. Bei der Berechnung der Beschäftigtenzahlen werden Studenten und Lehrlinge in der Berufsausbildung nicht berücksichtigt.
Um die Anwendung der Definition der KMU zu erleichtern, regt die Europäische Kommission parallel dazu an, eine Erklärung über die zur Einstufung als KMU erforderlichen Angaben einzuführen. Das Ausfüllen dieses Formulars wäre nicht obligatorisch, würde aber die Zusammenarbeit von Verwaltung und Unternehmen erleichtern.
Inzwischen wurde eine zweite Konsultation zwecks Prüfung der Effizienz des Vorschlags für eine Empfehlung durchgeführt, die am 10. September 2002 abgeschlossen war.
Letzte Änderung: 06.03.2003