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Raumfahrtindustriepolitik der EU

Zu Beginn des neuen Jahrtausends braucht Europa eine umfassende Raumfahrtpolitik, damit seine Bürgerinnen und Bürger von den wirtschaftlichen und strategischen Vorteilen des Weltraums profitieren können. Dieses Dokument der Europäischen Kommission ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Festlegung einer Europäischen Raumfahrtpolitik.

RECHTSAKT

Mitteilung der Kommission vom 28. Februar 2013: Raumfahrtindustriepolitik der EU: Entfaltung des Wachstumspotenzials im Raumfahrtsektor. (COM(2013)108 final - nicht im Amtsblatt veröffentlicht)

ZUSAMMENFASSUNG

Viele Systeme und Dienste, die heutzutage von entscheidender Bedeutung für unser Wohlbefinden und unsere Sicherheit sind, hängen mittelbar oder unmittelbar von der Raumfahrt ab. Beispielsweise greifen wir auf weltraumgestützte Technik zurück, wenn wir unser Mobiltelefon benutzen, Finanztransaktionen vornehmen, mit dem Flugzeug verreisen, die Wettervorhersage anschauen oder mit dem GPS-Navigationssystem nach dem nächsten Restaurant suchen. Der Weltraum ist Teil unseres täglichen Lebens geworden. Um den heutigen Herausforderungen gerecht zu werden, schlägt die Kommission deswegen eine neue Raumfahrtpolitik vor.

Die europäische Raumfahrtindustrie ist eine treibende Kraft für Wachstum und Innovation und ein äußerst strategischer Sektor, der den Bürgerinnen und Bürgern hilft, gesellschaftliche Herausforderungen zu meistern und innovative Technologien und Dienstleistungen zu schaffen.

Herausforderungen auf kommerziellem Gebiet und bei Innovationen

  • Die Raumfahrtindustrie wird weltweit in hohem Maße durch institutionelle Programme unterstützt. Zum einen werden Programme für Forschung und Entwicklung (FuE) finanziert, und zum anderen werden Raumfahrtprodukte und weltraumgestützte Dienstleistungen erworben. Grob geschätzt macht die gesamte Forschung und Entwicklung in Europa 10 % des nicht konsolidierten Umsatzes des EU-Raumfahrtsektors aus. Im internationalen Vergleich nimmt sich die Finanzierung europäischer Forschung und Entwicklung eher gering aus. Der institutionelle Markt in Europa ist vergleichsweise klein: So war der US-Raumfahrthaushalt 2009 nahezu zehnmal so hoch wie sein europäisches Pendant. Aufgrund einer Vielzahl öffentlicher Interessenträger mit unterschiedlicher und bisweilen unkoordinierter Industriepolitik ist der europäische institutionelle Markt zudem recht zersplittert.
  • Die Industrie im Bereich der Satellitenkommunikation (SatCom) trägt wesentlich zur Erhaltung der gesamten europäischen Raumfahrtindustrie bei. In den letzten zehn Jahren verbuchte der Umsatz in diesem Segment an der europäischen Raumfahrtindustrie einen Anteil von über 60%. Europa kann sich gewiss einer SatCom-Industrie von Weltrang rühmen. Doch aufgrund der Knappheit an Funkfrequenzen ist dieser Sektor nicht nur mit einem verstärkten globalen Wettbewerb, sondern auch mit technischen und politischen Herausforderungen konfrontiert.
  • Europa muss sich in den Zukunftsmärkten der Satellitennavigations- und Erdbeobachtungsanwendungen, -dienste und -produkte etablieren. Diese Dienstleistungsbranchen besitzen ein hohes Potenzial für Wachstum und Beschäftigung. Gleichwohl ist die Entwicklung satellitengestützter Dienstleistungen in Europa durch den bestehenden Rechtsrahmen und ungenügende Unterstützung für Start-up-Unternehmen eingeschränkt. Gerade Letztere tragen maßgeblich zur Entwicklung von Dienstleistungen und Anwendungen bei.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sollte Europa technologische Eigenständigkeit und Liefersicherheit erreichen und einen unabhängigen Zugang zum Weltraum behalten.

In der neuen Mitteilung zur Raumfahrtpolitik sind die wesentlichen Herausforderungen dargelegt, denen sich die europäische Raumfahrtindustrie gegenübersieht. Außerdem werden Maßnahmen vorgeschlagen, um die globale Wettbewerbsfähigkeit des Sektors zu erhöhen.

Die wichtigsten Punkte der Mitteilung fasst eine Pressemitteilung zusammen.

VERBUNDENER RECHTSAKT

Mitteilung der Kommission vom 26. April 2007: Europäische Raumfahrtpolitik (KOM(2007) 212 endgültig - nicht im Amtsblatt veröffentlicht)

Letzte Änderung: 21.01.2014

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