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Document 32017D0822(01)

Durchführungsbeschluss der Kommission vom 21. August 2017 über die Veröffentlichung des Einzigen Dokuments gemäß Artikel 94 Absatz 1 Buchstabe d der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates sowie der Fundstelle der Produktspezifikation für eine Bezeichnung im Weinsektor im Amtsblatt der Europäischen Union (Maasvallei Limburg (g.U.))

C/2017/5695

OJ C 278, 22.8.2017, p. 4–11 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

Legal status of the document In force

22.8.2017   

DE

Amtsblatt der Europäischen Union

C 278/4


DURCHFÜHRUNGSBESCHLUSS DER KOMMISSION

vom 21. August 2017

über die Veröffentlichung des Einzigen Dokuments gemäß Artikel 94 Absatz 1 Buchstabe d der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates sowie der Fundstelle der Produktspezifikation für eine Bezeichnung im Weinsektor im Amtsblatt der Europäischen Union

(Maasvallei Limburg (g.U.))

(2017/C 278/06)

DIE EUROPÄISCHE KOMMISSION —

gestützt auf den Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union,

gestützt auf die Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. Dezember 2013 über eine gemeinsame Marktorganisation für landwirtschaftliche Erzeugnisse und zur Aufhebung der Verordnungen (EWG) Nr. 922/72, (EWG) Nr. 234/79, (EG) Nr. 1037/2001 und (EG) Nr. 1234/2007 des Rates (1), insbesondere auf Artikel 97 Absatz 3,

in Erwägung nachstehender Gründe:

(1)

Belgien und die Niederlande haben im Einklang mit Teil II Titel II Kapitel I Abschnitt 2 der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 einen Antrag auf Schutz des Namens „Maasvallei Limburg“ gestellt.

(2)

Die Kommission hat den Antrag gemäß Artikel 97 Absatz 2 der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 geprüft und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Bedingungen gemäß den Artikeln 93 bis 96, Artikel 97 Absatz 1 und den Artikeln 100, 101 und 102 der Verordnung erfüllt sind.

(3)

Damit gemäß Artikel 98 der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 Einspruch eingelegt werden kann, sollten das Einzige Dokument gemäß Artikel 94 Absatz 1 Buchstabe d der genannten Verordnung sowie die Fundstelle der Produktspezifikation, die im Rahmen des nationalen Vorverfahrens zur Prüfung des Antrags auf Schutz des Namens „Maasvallei Limburg“ veröffentlicht wurde, im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht werden —

BESCHLIESST:

Einziger Artikel

Das Einzige Dokument gemäß Artikel 94 Absatz 1 Buchstabe d der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 und die Fundstelle der Produktspezifikation für den Namen „Maasvallei Limburg“ (g.U.) sind im Anhang dieses Beschlusses wiedergegeben.

Gemäß Artikel 98 der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 eröffnet die Veröffentlichung dieses Beschlusses das Recht, innerhalb von zwei Monaten ab dem Zeitpunkt der Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union Einspruch gegen den Schutz des in Absatz 1 genannten Namens einzulegen.

Brüssel, den 21. August 2017

Für die Kommission

Phil HOGAN

Mitglied der Kommission


(1)  ABl. L 347 vom 20.12.2013, S. 671.


ANHANG

EINZIGES DOKUMENT

„MAASVALLEI LIMBURG“

PDO-BE-02172

Datum der Antragstellung: 12.5.2016

1.   Name(n)

Maasvallei Limburg

2.   Art der geografischen Angabe

g.U. — geschützte Ursprungsbezeichnung

3.   Kategorien von Weinbauerzeugnissen

1.

Wein

4.   Beschreibung des Weins/der Weine

Acolon

Diese Weinkategorie hat ausgeprägten Sortencharakter und kann wie folgt beschrieben werden:

Farbe: tiefrot.

Geruch: Aromen roter und schwarzer Früchte, wie Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren und Pflaumen.

Geschmack: fülliger, fruchtiger Geschmack. Die milden Tannine gewährleisten die schnelle Flaschenreifung des Weins. Die Weine mit dem Namen „Maasvallei Limburg“ wahren darüber hinaus ihre Säure, sodass ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Tanninen, Fruchtigkeit und Tiefe entsteht.

Abgang: Im Abgang dominiert die Fruchtigkeit.

Allgemeine Analysemerkmale

Maximaler Gesamtalkoholgehalt (in % vol)

 

Minimaler vorhandener Alkoholgehalt (in % vol)

9,5

Mindestgesamtsäure

4,5 Gramm pro Liter, ausgedrückt als Weinsäure

Maximaler Gehalt an flüchtiger Säure (in Milliäquivalent pro Liter)

 

Höchstgehalt an Schwefeldioxid (mg/l)

 

Auxerrois

Diese Weinkategorie hat ausgeprägten Sortencharakter und kann wie folgt beschrieben werden:

Farbe: hell (zitronengelb) und klar.

Geruch: Aromen reifer gelber Äpfel, manchmal grüner Birnen.

Geschmack: trocken mit feiner, milder Säure. Die Weine sind fruchtig mit Apfel- und Birnenaromen.

Abgang: Auxerrois hat in den meisten Jahren einen intensiven, anhaltenden Abgang, was zum Teil auf die Klimaerwärmung zurückzuführen ist, die das Mikroklima des Anbaugebiets Maasvallei Limburg merklich beeinflusst.

Allgemeine Analysemerkmale

Maximaler Gesamtalkoholgehalt (in % vol)

 

Minimaler vorhandener Alkoholgehalt (in % vol)

9,5

Mindestgesamtsäure

4,5 Gramm pro Liter, ausgedrückt als Weinsäure

Maximaler Gehalt an flüchtiger Säure (in Milliäquivalent pro Liter)

 

Höchstgehalt an Schwefeldioxid (mg/l)

 

Chardonnay

Diese Weinkategorie hat ausgeprägten Sortencharakter und kann wie folgt beschrieben werden:

Farbe: klar, strohgelb bis mittelgoldgelb (holzbedingt).

Geruch: sehr frisch, mit Fruchtaromen von Zitrone, Honigmelone und Aprikose, Butter- Röst- und Vanillearomen sowie komplexen Aromen (durch Batonnage).

Geschmack: trocken. Das Mundgefühl reicht von adstringierend bis schmelzig. Die Weine sind fruchtig und elegant, können aber beim Ausbau im Barrique eine vollmundigere, intensive und grandiose Textur entfalten. Bei Chardonnay bewirkt der Kiesboden des Gebiets „Maasvallei Limburg“ eine ausgeprägte Mineralität. Die besonders feinen Säuren bringen das Terroir in den Weinen heraus.

Abgang: Der Kiesuntergrund bildet die Grundlage für eine langanhaltende mineralische Intensität.

Allgemeine Analysemerkmale

Maximaler Gesamtalkoholgehalt (in % vol)

 

Minimaler vorhandener Alkoholgehalt (in % vol)

9,5

Mindestgesamtsäure

4,5 Gramm pro Liter, ausgedrückt als Weinsäure

Maximaler Gehalt an flüchtiger Säure (in Milliäquivalent pro Liter)

 

Höchstgehalt an Schwefeldioxid (mg/l)

 

Dornfelder

Diese Weinkategorie hat ausgeprägten Sortencharakter und kann wie folgt beschrieben werden:

Farbe: intensiv, tiefrot.

Geruch: Dornfelder hat intensive Fruchtaromen von Amarenakirsche, Brombeere und Holunder.

Geschmack: überwiegend vollmundiger, fruchtiger Geschmack. Der Wein mit dem Namen „Maasvallei Limburg“ wird durch recht zurückhaltende Säuren und sehr leichte, reife Tannine gekennzeichnet.

Abgang: Anklänge an das gesamte geruchliche Aromaspektrum, oft mit einem Hauch Lakritz.

Allgemeine Analysemerkmale

Maximaler Gesamtalkoholgehalt (in % vol)

 

Minimaler vorhandener Alkoholgehalt (in % vol)

9,5

Mindestgesamtsäure

4,5 Gramm pro Liter, ausgedrückt als Weinsäure

Maximaler Gehalt an flüchtiger Säure (in Milliäquivalent pro Liter)

 

Höchstgehalt an Schwefeldioxid (mg/l)

 

Gewürztraminer

Diese Weinkategorie hat ausgeprägten Sortencharakter und kann wie folgt beschrieben werden:

Farbe: Der Wein hat einen intensiv gelben Farbton mit hellgoldenen Reflexen.

Geruch: Der Duft umfasst eine breite Duftpalette. Er ist kräftig und komplex, mit ausgeprägten Noten von exotischen Früchten, Blumen, Zitrusfrüchten und Gewürzen. Häufig sind Aromen von Honig und reifen Früchten vorhanden.

Geschmack: Der Wein ist körperreich und gut strukturiert mit zurückhaltenden Säuren, die für den Untergrund des Gebiets „Maasvallei Limburg“ typisch sind.

Abgang: Anklänge an das gesamte geruchliche Aromaspektrum, oft mit einem Hauch Lakritz.

Allgemeine Analysemerkmale

Maximaler Gesamtalkoholgehalt (in % vol)

 

Minimaler vorhandener Alkoholgehalt (in % vol)

9,5

Mindestgesamtsäure

4,5 Gramm pro Liter, ausgedrückt als Weinsäure

Maximaler Gehalt an flüchtiger Säure (in Milliäquivalent pro Liter)

 

Höchstgehalt an Schwefeldioxid (mg/l)

 

Weißburgunder

Diese Weinkategorie hat ausgeprägten Sortencharakter und kann wie folgt beschrieben werden:

Farbe: klare, gelbe Farbe.

Geruch: fruchtig, mit Noten von reifer Birne und einem Hauch Gewürze.

Geschmack: mineralisch durch den Kiesuntergrund des Anbaugebiets „Maasvallei Limburg“, leicht spritzig.

Abgang: langanhaltend mit einem geschmacksintensiven Finale, bei dem sich — typisch für „Maasvallei Limburg“ — ausgeprägt knackige Säuren und Fruchtigkeit die Waage halten.

Allgemeine Analysemerkmale

Maximaler Gesamtalkoholgehalt (in % vol)

 

Minimaler vorhandener Alkoholgehalt (in % vol)

9,5

Mindestgesamtsäure

4,5 Gramm pro Liter, ausgedrückt als Weinsäure

Maximaler Gehalt an flüchtiger Säure (in Milliäquivalent pro Liter)

 

Höchstgehalt an Schwefeldioxid (mg/l)

 

Grauburgunder

Diese Weinkategorie hat ausgeprägten Sortencharakter und kann wie folgt beschrieben werden:

Farbe: sanftgelb mit einem schönen, feinen Perlenkranz.

Geruch: rein mit intensivem Duft von gelber Birne, Honig (manchmal Mandel) und einem offenen Ausdruck von Gewürzen, Pfeffer und Feuerstein mit etwas Rauch.

Geschmack und Abgang: perfektes Gleichgewicht zwischen — für das Gebiet Maasvallei Limburg typischen — subtilen Säuren und einer Honignote, gefolgt von einem langen Abgang.

Allgemeine Analysemerkmale

Maximaler Gesamtalkoholgehalt (in % vol)

 

Minimaler vorhandener Alkoholgehalt (in % vol)

9,5

Mindestgesamtsäure

4,5 Gramm pro Liter, ausgedrückt als Weinsäure

Maximaler Gehalt an flüchtiger Säure (in Milliäquivalent pro Liter)

 

Höchstgehalt an Schwefeldioxid (mg/l)

 

Blauburgunder

Diese Weinkategorie hat ausgeprägten Sortencharakter und kann wie folgt beschrieben werden:

Farbe: weiß, rosé und rot zwischen rubin- und granatapfelrot.

Geruch: Die Weine sind intensiv und fruchtig, mit zarten Fruchtaromen von roten Beeren, Himbeere, Schwarzkirsche und wilder Brombeere.

Geschmack: samtige, reife, ausgewogene Tannine mit guter Struktur und dem typischen Ausdruck des Terroirs Maasvallei Limburg. Kann bis zu zehn Jahre in der Flasche reifen.

Abgang: sehr intensiv und anhaltend.

Allgemeine Analysemerkmale

Maximaler Gesamtalkoholgehalt (in % vol)

 

Minimaler vorhandener Alkoholgehalt (in % vol)

9,5

Mindestgesamtsäure

4,5 Gramm pro Liter, ausgedrückt als Weinsäure

Maximaler Gehalt an flüchtiger Säure (in Milliäquivalent pro Liter)

 

Höchstgehalt an Schwefeldioxid (mg/l)

 

Riesling

Diese Weinkategorie hat ausgeprägten Sortencharakter und kann wie folgt beschrieben werden:

Farbe: zitronengelb und klar.

Geruch: sehr frisch mit intensivem Duft von weißem Steinobst (Pfirsich) und Apfel, manchmal grüner Birne und einem Hauch Zitrusfrüchte.

Geschmack: Der Kiesboden im Gebiet „Maasvallei Limburg“ verleiht dem Wein einen rauchigen, mineralischen Geschmack mit einem Hauch Gewürz. Beim reifen Wein dominiert das typische Aroma von Petrol und Honig.

Abgang: intensiv und anhaltend.

Allgemeine Analysemerkmale

Maximaler Gesamtalkoholgehalt (in % vol)

 

Minimaler vorhandener Alkoholgehalt (in % vol)

9,5

Mindestgesamtsäure

4,5 Gramm pro Liter, ausgedrückt als Weinsäure

Maximaler Gehalt an flüchtiger Säure (in Milliäquivalent pro Liter)

 

Höchstgehalt an Schwefeldioxid (mg/l)

 

Siegerrebe

Diese Weinkategorie hat ausgeprägten Sortencharakter und kann wie folgt beschrieben werden:

Farbe: hellgelb.

Geruch: sehr aromatischer Wein durch die typischen Eigenschaften der Kreuzungseltern Madeleine Angevine und Gewürztraminer. Diese kommen in Maasvallei Limburg deutlicher zum Ausdruck, da dieser Wein stärker gewürzbetont ist und eine Säure aufweist, die erfahrungsgemäß in anderen Weinbaugebieten weniger ausgeprägt ist.

Geschmack: gute Kombination aus Säuren und Aromen.

Abgang: intensives Mundgefühl.

Allgemeine Analysemerkmale

Maximaler Gesamtalkoholgehalt (in % vol)

 

Minimaler vorhandener Alkoholgehalt (in % vol)

9,5

Mindestgesamtsäure

4,5 Gramm pro Liter, ausgedrückt als Weinsäure

Maximaler Gehalt an flüchtiger Säure (in Milliäquivalent pro Liter)

 

Höchstgehalt an Schwefeldioxid (mg/l)

 

Sonstige typische Merkmale

Der natürliche Alkoholgehalt der frischen Trauben, des teilvergorenen Traubenmosts oder des noch gärenden Jungweins darf ausschließlich im Erzeugerbetrieb durch die Zugabe von Saccharose, Traubenmostkonzentrat oder rektifiziertem Traubenmostkonzentrat erhöht werden. Der natürliche Gesamtalkoholgehalt darf um höchsten 2,5 % vol angehoben werden.

Der Most und der noch gärende Jungwein dürfen teilweise entsäuert werden.

Nach dem 15. März ist die teilweise Entsäuerung um bis 1 g/l, ausgedrückt in Weinsäure, zulässig, also 13,3 meq/l.

Bei nicht festgelegten Eigenschaften gelten die Mindest- und Höchstwerte der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 und der Verordnung (EG) Nr. 606/2009 oder gegebenenfalls die nationalen Ministerialverordnungen.

Verschnitte sind zulässig, aber äußerst selten.

5.   Weinbereitungsverfahren

a.   Wesentliche önologische Verfahren

Spezifische önologische Verfahren

Gärung bei kontrollierter Temperatur durch ein Kühl- und Heizsystem in Edelstahlkesseln und/oder Eichenfässern.

b.   Höchsterträge

Acolon, Auxerrois B, Chardonnay B, Gewürztraminer B, Weißburgunder B, Grauburgunder G, Riesling B und Siegerrebe Rs.

75 Hektoliter je Hektar

Acolon, Auxerrois B, Chardonnay B, Gewürztraminer B, Weißburgunder B, Grauburgunder G, Riesling B und Siegerrebe Rs.

10 750 kg Trauben je Hektar

Dornfelder N

90 Hektoliter je Hektar

Dornfelder N

12 850 kg Trauben je Hektar

Blauburgunder N

60 Hektoliter je Hektar

Blauburgunder N

8 600 kg Trauben je Hektar

6.   Abgegrenztes Gebiet

Das für die Erzeugung von Wein mit dem Namen „Maasvallei Limburg“ abgrenzte Gebiet befindet sich in der Weinbauzone A und reicht bis zur geografischen Mittelterrasse an beiden Ufern der Maas in der belgischen und in der niederländischen Region Limburg, die historisch und geografisch miteinander verbunden sind.

Städte auf belgischer Seite: Kinrooi, Maaseik, Dilsen-Stokkem, Maasmechelen und Lanaken.

Städte auf niederländischer Seite: Stein, Sittard-Geleen, Echt-Susteren, Maasgouw, Roermond und Maasgouw en Leudal.

Das abgegrenzte Gebiet hat eine Fläche von 155,09 km2.

7.   Wichtigste Keltertrauben

 

Auxerrois B

 

Acolon

 

Gewürztraminer B

 

Dornfelder N

 

Chardonnay B

 

Siegerrebe Rs

 

Riesling B

 

Blauburgunder N

 

Grauburgunder G

 

Weißburgunder B

8.   Beschreibung des Zusammenhangs bzw. der Zusammenhänge

Lage

Das Gebiet „Maasvallei Limburg“ befindet sich in der Schwemmlandebene der kiesreichen Maas (des Teils, der zu einem großen Teil die physische Grenze zwischen den Niederlanden und Belgien bildet). Der Untergrund besteht aus einer dicken Kiesschicht, die durch Sedimentierung aus dem Juragebirge und den Ardennen hierher gelangte. Diese Kiesschicht ist zwischen 5 und 15 m dick. Später lagerte sich eine dicke Lehmschicht auf dem Kies ab, wodurch das Maastal (Maasvallei) für die Landwirtschaft attraktiv wurde. Historisch und wirtschaftlich entwickelte sich die Region rapide, als die Maas noch schiffbar war. Dadurch konnten Handelszentren wie Roermond, Stokkem und Maaseik entstehen.

Wichtige Rebsorten innerhalb des abgegrenzten geografischen Gebiets

Rebsorten, die in gemäßigtem Klima gedeihen, sind auch im Gebiet Maasvallei Limburg vertreten: Acolon, Auxerrois B, Chardonnay B, Dornfelder N, Gewürztraminer B, Weißburgunder B, Grauburgunder G, Blauburgunder N, Riesling B und Siegerrebe Rs. Auch die regionaltypischen Merkmale des Untergrunds (Lehm und Kies), die im Abschnitt über den Zusammenhang ausführlich beschrieben sind, prägen den Geschmack der Sortenweine.

Beschreibung des Zusammenhangs bzw. der Zusammenhänge: Historisch

Keltertrauben wurden bereits im frühen Mittelalter in den Abteien an der Maas angebaut. In historischen Texten wird die bescheidene Weinerzeugung in den Abteien erwähnt. Auch einige Ortsnamen verweisen auf Weinberge (darunter „Wingerd“ [Rebe]), was auf die Weinbautradition in dem Gebiet hinweist. Der Wein war einer der Gründe, weswegen das Kloster der adligen Benediktinerinnen in Thorn erst zum Allod und letztendlich zur reichsunmittelbaren Abtei erhoben wurde. Zahlreiche Ortsnahmen wie „Wingerd“, „Wingerdenplein“ usw. verweisen auf die weitverbreitete Weinbautradition. Zu erwähnen ist auch die Legende vom „Weinwunder“ in Aldeneik aus dem 8. Jahrhundert.

Diese Hinweise auf den Weinbau finden sich im gesamten Gebiet Maasvallei.

Beschreibung des Zusammenhangs bzw. der Zusammenhänge: Geologie/Boden

Der Kies aus der Maas besteht überwiegend aus Kalk, Quarz und Feuerstein. Diese Mischung verschiedener Steinsorten ist sehr mineralreich und bringt ausgewogene Weine mit einem typischen Mineralgeschmack und subtilen Säuren hervor.

Der Lehmsandboden über der Kiesschicht sorgt für mehr Gewicht, Tiefe und Vollmundigkeit sowie eine breitere Geschmackspalette. Der Unterboden aus Kies und Steinen sorgt für Spritzigkeit, vor allem aber für kräftige Weine mit einem typischen Mineralgeschmack. Die Wurzeln der Rebstöcke reichen stets durch die Kiesschicht bis in die Grundwasserschicht, in der sich die meisten der Mineralien finden, die den Weinen ihr typisches Aroma verleihen.

Beschreibung des Zusammenhangs bzw. der Zusammenhänge: Klima

Die langsame Reifung im typischen Mikroklima des Gebiets Maasvallei Limburg trägt zur nachstehend beschriebenen Geschmacksentfaltung bei. Säuren werden in den kühleren Herbstnächten allmählich abgebaut, in denen die Trauben langsam reifen und sich die gebietstypischen Aromen stärker entwickeln können. Die kempenländische Hochebene schirmt das dahinter gelegene Gebiet Maasvallei von zu starken Niederschlägen ab und sorgt so für ein geschütztes und somit wärmeres und trockeneres Gebiet. Das Wasser in den Kiesgruben trägt zur Temperaturregelung bei und sorgt für ausgezeichnete Belüftung. Dadurch trocknen die Blätter schneller ab, sodass die Trauben eine ausgewogene Kombination aus Zuckern, Säuren und Aromen entwickeln können.

Beschreibung des Zusammenhangs bzw. der Zusammenhänge: Faktor Mensch

Wie bereits erwähnt, wird im Gebiet Maasvallei Limburg seit Jahrhunderten Weinbau betrieben. Seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurde das Gebiet durch Eingriffe des Menschen, vor allem den Kiesabbau und das Anlegen künstlicher Seen („Maasplassen“), stärker verändert. Dadurch unterscheiden sich die Weine mit dieser g. U von den Weinen mit g. g. A. und anderen Angaben, weil die ausgedehnte Gewässeroberfläche der Maas und der künstlichen Seen einen Wärmepuffer bildet, der die Frostwahrscheinlichkeit im Frühjahr mindert und im Herbst für höhere Temperaturen sorgt, die für die hochwertige, kontrollierte Reifung der Trauben wesentlich sind. Dies gewährleistet die Kontinuität des Weingeschmacks und ermöglicht es, in Bezug auf pH-Wert, Säure- und Zuckergehalt typische Weinparameter zu erzielen.

Diese natürlichen Gegebenheiten, die der Mensch weiter verstärkt hat, sind einzigartig in Europa und deswegen für die enge Abgrenzung des Gebiets entscheidend.

9.   Weitere wesentliche Bedingungen

Keine.

Link zur Produktspezifikation

https://www.rvo.nl/sites/default/files/Productdossier%20BOB%20Maasvallei.pdf

http://lv.vlaanderen.be/nl/landbouwbeleid/kwaliteitssystemen/beschermde-oorsprongsbenamingen-bob-en-beschermde-geografische


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