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Document 52012XC0113(03)

Veröffentlichung eines Eintragungsantrags gemäß Artikel 6 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 des Rates zum Schutz von geografischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

OJ C 11, 13.1.2012, p. 16–20 (BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)

13.1.2012   

DE

Amtsblatt der Europäischen Union

C 11/16


Veröffentlichung eines Eintragungsantrags gemäß Artikel 6 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 des Rates zum Schutz von geografischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel

2012/C 11/05

Diese Veröffentlichung eröffnet die Möglichkeit, gemäß Artikel 7 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 (1) Einspruch gegen den Antrag einzulegen. Der Einspruch muss innerhalb von sechs Monaten ab dieser Veröffentlichung bei der Europäischen Kommission eingehen.

EINZIGES DOKUMENT

VERORDNUNG (EG) Nr. 510/2006 DES RATES

„JAGNIĘCINA PODHALAŃSKA“

EG-Nr.: PL-PGI-0005-0837-12.11.2010

g.g.A. ( X ) g.U. ( )

1.   Name:

„Jagnięcina podhalańska“

2.   Mitgliedstaat oder Drittland:

Polen

3.   Beschreibung des Agrarerzeugnisses oder des Lebensmittels:

3.1   Erzeugnisart:

Klasse 1.1

Fleisch (und Schlachtnebenerzeugnisse), frisch

3.2   Beschreibung des Erzeugnisses, für das der unter Punkt 1 aufgeführte Name gilt:

Die geschützte geografische Angabe gilt für Lämmer der folgenden Rassen: „Polska Owca Górska“ (Polnisches Bergschaf) und/oder „Polska Owca Górska odmiany barwnej“ (Polnisches Bergschaf, farbig) und/oder „Cakiel Podhalański“ (Zackelschaf der Podhale-Region). Die genannten Rassen werden nicht untereinander gekreuzt.

Mit dem Namen „Jagnięcina podhalańska“ wird ausschließlich das Fleisch von Lämmern aus der Podhale-Region bezeichnet, die nicht älter als 60 Tage sind. Dabei handelt es sich um die Schlachtkörper von Milchlämmern mit einem Gewicht von 4 bis 8 kg.

Das mit dem Namen „Jagnięcina podhalańska“ bezeichnete Milchlammfleisch aus der Podhale-Region muss folgende Merkmale aufweisen:

1.

Organoleptische Merkmale:

hellrosa Farbe,

weiche, elastische Textur,

zart und saftig im Geschmack,

charakteristischer Geruch, der dem von Wildbret (insbesondere Reh) ähnelt,

minimale Fettabdeckung des Schlachtkörpers — Fettgewebeklasse 1 auf der EUROP-Skala,

geringer Anteil an weißem Nierenfettgewebe: 30-40 g.

2.

Physikalisch-chemische Merkmale:

mittleres Gesamteiweiß: 18 %-23 %

mittlere Trockenmasse: 20 %-25 %

mittlerer Rohfettgehalt: 1,25 %-2,2 %

3.3   Rohstoffe (nur für Verarbeitungserzeugnisse):

3.4   Futter (nur für Erzeugnisse tierischen Ursprungs):

Die Lämmer werden ausschließlich mit Muttermilch gesäugt.

Im Sommer und Herbst weiden die Schafe auf den Bergweiden und ernähren sich von Grünfutter. Im Winter und im zeitigen Frühjahr erhalten sie Heu, Silagefutter und Kraftfutter. Mit Ausnahme des Kraftfutters muss das Futter aus dem unter Punkt 4 abgegrenzten geografischen Gebiet stammen.

3.5   Besondere Erzeugungsschritte, die in dem abgegrenzten geografischen Gebiet erfolgen müssen:

Die Lämmer werden in dem unter Punkt 4 abgegrenzten geografischen Gebiet geboren und aufgezogen, bis sie das erforderliche Alter und Körpergewicht erreicht haben.

3.6   Besondere Vorschriften für Vorgänge wie Schneiden, Reiben, Verpacken usw.:

3.7   Besondere Vorschriften für die Etikettierung:

4.   Kurzbeschreibung der Abgrenzung des geografischen Gebiets:

Woiwodschaft Śląskie (Schlesien): im Kreis Cieszyń (Teschen) die Gemeinde Istebna,

im Kreis Żywiec die Gemeinden: Milówka, Węgierska Górka, Rajcza, Ujsoły, Jeleśnia und Koszarawa

Woiwodschaft Małopolskie (Kleinpolen): der gesamte Kreis Nowy Targ (Neumarkt) und der gesamte Tatra-Kreis (Powiat Tatrzański),

im Kreis Sucha Beskidzka die Gemeinden: Zawoja, Bystra und Sidzina,

im Kreis Limanowa die Gemeinde Niedźwiedź und der im Gorce-Nationalpark (Gorczański Park Narodowy) bzw. südlich des Flusses Kamienica gelegene Teil der Gemeinde Kamienica sowie in der Gemeinde Mszana Dolna die Schulzendörfer Olszówka, Raba Niżna, Łostówka, Łętowe und Lubomierz,

im Kreis Nowy Sącz (Neu Sandez) die Gemeinden: Piwniczna, Muszyna und Krynica.

5.   Zusammenhang mit dem geografischen Gebiet:

5.1   Besonderheit des geografischen Gebiets:

5.1.1   Natürliche Gegebenheiten

Das unter Punkt 4 abgegrenzte geografische Gebiet zählt zu den Westkarpaten mit den Gebirgszügen Tatra, Beskiden, Pieninen und Gorce. Das Erzeugungsgebiet des mit dem Namen „Jagnięcina podhalańska“ bezeichneten Milchlammfleischs reicht über den Kernbereich der heutigen Podhale-Region hinaus. Der Name bezieht sich dabei auf die Mikroregion, die das Zentrum des gesamten Erzeugungsgebiets darstellt, das sowohl historisch und ethnisch-kulturell als auch geografisch ein kohärentes Gebiet bildet. In diesem Gebiet hat sich im Laufe der Jahrhunderte eine einheitliche Form der Schafhaltung herausgebildet, die untrennbar mit der Landschaft und der Kultur dieser Region verbunden ist.

Im Erzeugungsgebiet herrschen raue klimatische Bedingungen mit einer niedrigen Durchschnittstemperatur von ca. 5 °C, einer Schneedecke, die lange liegen bleibt, und beträchtlichen Niederschlägen, die eine Schwankungsbreite von 900 bis 1 200 mm aufweisen können. Kennzeichnend für dieses Klima sind die thermischen Verhältnisse, die in einem engen Zusammenhang mit der Geländebeschaffenheit stehen. Da das Erzeugungsgebiet relativ hoch gelegen ist, herrschen dort niedrige Temperaturen.

Die Podhale-Region zeichnet sich durch eine artenreiche und einzigartige Pflanzenwelt aus, die sowohl einheimische Arten als auch Pflanzen umfasst, die der Mensch in dieses Gebiet gebracht hat. Zu den Pflanzen, die in Polen nur in der Podhale-Region vorkommen, zählen unter anderem der Karpaten-Rittersporn (Delphinium oxysepalum), der Berg-Lein (Linum extraaxillare), der Schnee-Enzian (Gentiana nivalis), der Echte Alpenenzian (oder Clusius-Enzian) (Gentiana clusii), die Gewöhnliche Alpenscharte (Saussurea alpina), der Habichtskrautblättrige Steinbrech (Saxifraga hieracifolia), das Alpen-Stiefmütterchen (Viola alpina), die Alpen-Glockenblume (Campanula alpina), der Alpen-Wundklee (Anthyllis alpestris), das Zottige Habichtskraut (Hieracium villosum) und der Hänge-Tragant (Astragalus penduliflorus).

Das im Landschaftspark von Żywiec (Żywiecki Park Krajobrazowy) gelegene Pilsko-Massiv (1 557 m ü.d.M.), auf dem sich ähnlich wie im Tatra-Gebirge eine subalpine Vegetationsstufe herausgebildet hat, ist eine der unberührtesten Gegenden in Polen. Die subalpine Vegetationsstufe erstreckt sich von einer Höhe von 1 400 m ü.d.M. bis zum Gipfel des Pilsko.

In dem unter Punkt 4 abgegrenzten Erzeugungsgebiet weiden Schafe der Rasse „Cakiel Podhalański“ (Zackelschaf der Podhale-Region), „Polska Owca Górska“ (Polnisches Bergschaf) und „Polska Owca Górska odmiany barwnej“ (Polnisches Bergschaf, farbig). Ausschließlich Lämmer der genannten Rassen, die bei den auf traditionelle Weise gehaltenen Muttertieren aufwachsen, dienen zur Erzeugung des mit dem Namen „Jagnięcina podhalańska“ bezeichneten Fleisches aus der Podhale-Region. Die Schafe bleiben die ganze Saison über, also von Ende April bis Anfang Oktober, auf der Bergweide. Lämmer werden das ganze Jahr über geworfen. Die in den Wintermonaten geborenen Lämmer bleiben von ihrer Geburt an für die Dauer ihrer Aufzucht im Stall. Nach dem Auftrieb der Mutterschafe auf die Weide werden die Lämmer getrennt von ihnen aufgezogen. Die im Frühjahr geborenen Lämmer werden zusammen mit den Muttertieren auf die Weide gebracht, sofern die Witterungsbedingungen dies zulassen.

Die Tiere müssen innerhalb des unter Punkt 4 abgegrenzten geografischen Gebiets geweidet werden.

Das Zackelschaf der Podhale-Region kam mit der Wanderung walachischer Hirtenstämme, die entlang der Gebirgskette der Karpaten verlief, im 14. Jahrhundert ihren Anfang nahm und im 16. Jahrhundert an der Mährischen Pforte endete, in das unter Punkt 4 abgegrenzte Erzeugungsgebiet. Kennzeichnend für diese Schafrasse sind ihre vielseitige Verwendbarkeit, ihre hervorragende Anpassung an das raue Klima in dieser Region, ihre Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten, die ausgezeichnete Qualität ihres Fleisches und ihr ausgeprägter Herdentrieb.

Das Polnische Bergschaf ist ein veredelter Typ der Rasse des Zackelschafs der Podhale-Region und durch Kreuzung mit dem Karpaten-Zackelschaf aus Siebenbürgen sowie dem friesischen Schaf entstanden. Durch diese Einkreuzung konnten das Körpergewicht der erwachsenen Mutterschafe erhöht sowie die Ergiebigkeit und Beschaffenheit des Wollvlieses und die Milchleistung verbessert werden. Gleichzeitig mit der Verbesserung der Produktionsparameter dieser Rasse wurden wertvolle Eigenschaften erzielt, die die Anpassung der Tiere an die schwierigen natürlichen Bedingungen ihres Lebensraumes ermöglichten, nämlich: robuste Gesundheit, Langlebigkeit, Widerstandsfähigkeit sowie eine angesichts der Haltungsbedingungen gute Milchleistung und Fruchtbarkeit. Dabei konnten die Qualität und die Merkmale des Fleisches der Lämmer bewahrt werden. Das Polnische Bergschaf hat ein weißes Fell, das Polnische Bergschaf der farbigen Rassenvariante hingegen ein dunkelbraunes Fell, das mit der Zeit eine graue bzw. rötliche Färbung annimmt.

5.1.2   Geschichtliche Tradition und handwerkliches Können

Mit der Zuwanderung der Walachen erfuhr die Landwirtschaft in der gesamten Region einen grundlegenden Wandel, da man nunmehr begann, hier Schafe, Ziegen und Rinder zu halten. Die Walachen brachten das handwerkliche Können zur Milchverarbeitung sowie zur Herstellung von Käse, Wolle und Leder mit. Die ältesten Hinweise auf die ethnische Gruppe der Walachen finden sich in dem Werk des Chronisten Jan Długosz „Żywot św. Kingi“ (Das Leben der heiligen Kunigunde) aus dem 15. Jahrhundert. In einer Bestandsaufnahme aus dem Jahr 1564 findet man Anhaltspunkte dafür, dass die Walachen ihre Schafe in der Region Żywiec (Saybusch) in der Starostei Lanckorona sowie in den Herzogtümern Oświęcim (Auschwitz) und Zator geweidet haben. Aus Gründungsdokumenten von Dörfern in der Podhale-Region vom Ende des 16. Jahrhunderts geht hervor, dass das freie Weiden von Schafen in den Bergen gestattet war, was belegt, dass es schon damals in dieser Region Herden gegeben hat.

Zur Erzeugung des mit dem Namen „Jagnięcina podhalańska“ bezeichneten Milchlammfleischs aus der Podhale-Region verwenden die lokalen Züchter ausschließlich die unter Punkt 5.1.1 beschriebenen Rassen, die genetisch hervorragend an das raue Hochgebirgsklima angepasst sind. Dies ist das Ergebnis einer Selektion über Generationen hinweg, wobei das hohe handwerkliche Können, das zur Zucht dieser Rassen erforderlich ist, unmittelbar auf der Erfahrung der lokalen Züchter gründet. Wie sehr die genannten Rassen in der Podhale-Region verwurzelt sind, ist auch in der achtbändigen Publikation „Pasterstwo Tatr Polskich i Podhala“ (Weidewirtschaft in der Polnischen Tatra und der Podhale-Region) aus dem Jahr 1960 nachzulesen. Ein weiteres Merkmal der Schaf-Weidewirtschaft ist der „redyk“ genannte lange Auftrieb der Schafe auf die Bergweide und ihr Abtrieb von den Weideplätzen (Transhumanz), wodurch die Muskelbildung gefördert und die Widerstandsfähigkeit ihres Organismus gestärkt werden. Ein zusätzlicher Effekt dieser Weidemethode besteht darin, dass die Schafe sich abwechslungsreich ernähren, da sich die Vegetation je nach dem Hochwaldgebiet, in dem die Weideplätze liegen, ändert und die Tiere ein vielfältiges Nahrungsangebot vorfinden und eine breite Palette an Nährstoffen zu sich nehmen. Das hohe handwerkliche Können der einheimischen Bergbauern und die traditionellen Methoden der Schafhaltung finden ihren Niederschlag in der Qualität des mit dem Namen „Jagnięcina podhalańska“ bezeichneten Milchlammfleischs aus der Podhale-Region, dessen Erzeugung untrennbar mit der Kultur der dort ansässigen Bewohner verbunden ist. Die traditionelle Schafzucht stellt ein starkes Bindeglied zwischen den Generationen dar und trägt dazu bei, die einzigartige Identität, die in dem Dialekt, der Kultur und Kunst sowie im Brauchtum der örtlichen Bevölkerung zum Ausdruck kommt, nachhaltig zu bewahren.

5.2   Besonderheit des Erzeugnisses:

Das mit dem Namen „Jagnięcina podhalańska“ bezeichnete Fleisch von Milchlämmern aus der Podhale-Region zeichnet sich durch eine nur geringe Fettabdeckung des Schlachtkörpers und außergewöhnliche Saftigkeit aus, die von der intramuskulären Fetteinlagerung (Marmorierung) abhängig ist. Charakteristisch für dieses Fleisch sind außerdem seine hellrosa Farbe sowie seine zarte, elastische Textur. Das typische Merkmal, das dieses Milchlammfleisch aus der Podhale-Region von anderem Lammfleisch unterscheidet, sind sein spezifischer Geschmack und Geruch, der dem von Wildbret (insbesondere Reh) ähnelt.

5.3   Ursächlicher Zusammenhang zwischen dem geografischen Gebiet und der Qualität oder den Merkmalen des Erzeugnisses (im Falle einer g.U.) bzw. einer bestimmten Qualität, dem Ansehen oder sonstigen Eigenschaften des Erzeugnisses (im Falle einer g.g.A.):

Der Zusammenhang zwischen dem mit dem Namen „Jagnięcina podhalańska“ bezeichneten Milchlammfleisch und dem geografischen Gebiet der Podhale-Region beruht auf den charakteristischen Merkmalen des Erzeugnisses, die sich aus seiner geografischen Herkunft ergeben, sowie auf seinem damit verbundenen Ansehen.

Die charakteristischen Merkmale dieses Milchlammfleischs aus der Podhale-Region werden durch die spezifischen Aufzuchtmethoden erzielt. Die Aufzucht der Lämmer erfolgt extensiv und ausschließlich in dem unter Punkt 4 abgegrenzten geografischen Gebiet, wobei die Weideplätze optimal genutzt werden. Mit Ausnahme der Wintermonate wird die Herde zu immer neuen Weideplätzen geführt. Die Weidemethoden verleihen dem Erzeugnis seinen besonderen Charakter, denn die Mutterschafe finden auf dem nicht intensiv genutzten Gelände als Nahrungsangebot eine abwechslungsreiche einzigartige Vegetation, was sich auf die Qualität der Milch auswirkt, mit der die Lämmer gesäugt werden, und damit auch auf die Merkmale des als „Jagnięcina podhalańska“ bezeichneten Milchlammfleischs aus der Podhale-Region. Im Winter, wenn die Schafe im Stall bleiben, erhalten sie Heu und Silagefutter aus Pflanzen, die aus dem unter Punkt 4 abgegrenzten geografischen Gebiet stammen. So bekommen die Mutterschafe das ganze Jahr über Raufutter mit ähnlicher botanischer Zusammensetzung.

Der überaus geringe Fettgehalt dieses Lammfleischs ist maßgeblich auf die genetische Ausstattung der Schafrassen, die traditionell zur Erzeugung des Milchlammfleischs „Jagnięcina podhalańska“ aus der Podhale-Region verwendet werden, sowie auf die besonderen natürlichen Bedingungen des Erzeugungsgebiets zurückzuführen. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Ernährung der Lämmer, die ausschließlich mit Muttermilch gesäugt werden. Die natürlichen Bedingungen des Erzeugungsgebiets und insbesondere die einzigartige Vegetation, die den Schafen als Nahrung dient, steigern die Qualität und den Nährwert der Milch der Mutterschafe. Die Muttermilch, mit der die Lämmer ernährt werden, wirkt sich unmittelbar auf den spezifischen Geschmack und den Geruch des Milchlammfleischs „Jagnięcina podhalańska“ aus der Podhale-Region aus, der dem von Wildbret ähnelt und durch den sich dieses Fleisch am stärksten von anderem Lammfleisch unterscheidet. Die einzigartigen Vorzüge, die die Vegetation in dem abgegrenzten Erzeugungsgebiet bietet, finden also ihren Niederschlag in der Muttermilch und kommen auf diese Weise den damit gesäugten Lämmern zugute. Seinen typischen Geruch verdankt das Milchlammfleisch aus der Podhale-Region auch dem ursprünglichen Genotyp, durch den sich die zu seiner Erzeugung verwendeten Rassen auszeichnen.

Das als „Jagnięcina podhalańska“ bezeichnete Milchlammfleisch aus der Podhale-Region ist außergewöhnlich saftig, was auf seine Marmorierung, d. h. das Vorhandensein von intramuskulärem Fett zurückzuführen ist. Während der Zubereitung des Fleisches löst sich dieses Fett auf, verbleibt jedoch im Muskel und verleiht ihm so seine Saftigkeit. Die Muskelflüssigkeit ist Träger der Geschmacks- und Geruchsstoffe, und die im Fett enthaltenen flüchtigen Stoffe bilden die hauptsächlichen Geschmacks- und Geruchskomponenten. Neben dem niedrigen Schlachtalter der Tiere hat dabei auch die Zusammensetzung der Nahrung wesentlichen Einfluss auf die Merkmale dieses Milchlammfleischs aus der Podhale-Region.

Ansehen des Erzeugnisses

Das als „Jagnięcina podhalańska“ bezeichnete Milchlammfleisch aus der Podhale-Region genießt bei Verbrauchern im In- und Ausland einen hervorragenden Ruf. Dieses Produkt hat sich während der vielen Jahrhunderte, in denen Schafzucht in dem beschriebenen Erzeugungsgebiet betrieben wurde, bei den Abnehmern hohes Ansehen erworben. Dank der jahrhundertelangen Pflege der Tradition der Bergschäferei, die zur Etablierung einer starken „Marke“ geführt hat, verbinden die polnischen Verbraucher das mit dem Namen „Jagnięcina podhalańska“ bezeichnete Milchlammfleisch fest mit dem geografischen Gebiet der Podhale-Region, in dem es produziert wird. Das Wissen der Verbraucher um die in diesem Gebiet stark verwurzelte Tradition des Schäferhandwerks und das volkstümliche Ethos der Bewohner dieser Bergregion tragen ebenfalls zu dem hohen Ansehen dieses Erzeugnisses aus der Podhale-Region bei.

In dem abgegrenzten Erzeugungsgebiet befindet sich eine der beliebtesten Hochgebirgsregionen Polens, was den Bekanntheitsgrad der von dort stammenden Erzeugnisse zusätzlich befördert. Die Verbraucher wissen seit Jahren, dass sich das gesamte Gebiet durch eine saubere natürliche Umwelt und eine einzigartige Vegetation auszeichnet, was sich in der Qualität des Milchlammfleischs „Jagnięcina podhalańska“ aus der Podhale-Region niederschlägt. Schon auf der ersten Landkarte vom Teschener Schlesien (Śląsk Cieszyński), die 1724 herausgegeben wurde, waren 50 Schäferhütten verzeichnet. In ihrer zweiten Auflage war diese Karte mit einem Text versehen, der dazu einlud, die Bergregion des Herzogtums Teschen (Cieszyń) zu besuchen und sich von den gesundheitsfördernden Eigenschaften der Schafsmilch zu überzeugen, die besonders im Mai zum Tragen kommen, wenn die Kräuter ihre volle Wirkung entfalten. Da die Verbraucher um den positiven Einfluss der intakten Umwelt des abgegrenzten Erzeugungsgebiets auf das als „Jagnięcina podhalańska“ bezeichnete Milchlammfleisch aus der Podhale-Region wissen und dieses bei ihnen hohes Ansehen genießt, sind sie auch bereit, dafür einen höheren Preis zu zahlen.

Die Verbraucher schätzen dieses Fleisch vor allem wegen seines unverwechselbaren spezifischen Geruchs und seiner Zartheit. Dank seiner Qualität, seiner geschmacklichen Vorzüge und des hohen Nährwerts ist das mit dem Namen „Jagnięcina podhalańska“ bezeichnete Milchlammfleisch zu einer Spezialität der Küche der Bergregion Podhale geworden.

Von dem hohen Ansehen des Milchlammfleischs „Jagnięcina podhalańska“ aus der Podhale-Region zeugt unter anderem, dass dieses Produkt in dem gesamtpolnischen Wettbewerb „Nasze Kulinarne Dziedzictwo“ (Unser kulinarisches Erbe) 2008 mit der Preisstatuette „Perła“ ausgezeichnet wurde.

Der ganz besondere Ruf, den das mit dem Namen „Jagnięcina podhalańska“ bezeichnete Milchlammfleisch aus der Podhale-Region genießt, kommt auch darin zum Ausdruck, dass hierfür höhere Preise erzielt werden als für Lammfleisch aus anderen Regionen. Für das Fleisch von Milchlämmern aus der Podhale-Region erzielen die Erzeuger nämlich einen um etwa 10 bis 20 % höheren Preis, als er für Lammfleisch aus anderen Regionen Polens gezahlt wird.

Hinweis auf die Veröffentlichung der Spezifikation:

(Artikel 5 Absatz 7 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006)

http://www.minrol.gov.pl/index.php?/pol/Jakosc-zywnosci/Produkty-regionalne-i-tradycyjne/Zlozone-wnioski-o-rejestracje-Produkty-regionalne-i-tradycyjne


(1)  ABl. L 93 vom 31.3.2006, S. 12.


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