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Document 52013DC0899
REPORT FROM THE COMMISSION TO THE EUROPEAN PARLIAMENT AND THE COUNCIL Evaluation of the Europass initiative Second evaluation of the Decision of the European Parliament and the Council on a single Community framework for the transparency of qualifications and competences (Europass)
BERICHT DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT UND DEN RAT Bewertung der Europass-Initiative Zweite Bewertung der Entscheidung des Europäischen Parlaments und des Rates über ein einheitliches gemeinschaftliches Rahmenkonzept zur Förderung der Transparenz bei Qualifikationen und Kompetenzen (Europass)
BERICHT DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT UND DEN RAT Bewertung der Europass-Initiative Zweite Bewertung der Entscheidung des Europäischen Parlaments und des Rates über ein einheitliches gemeinschaftliches Rahmenkonzept zur Förderung der Transparenz bei Qualifikationen und Kompetenzen (Europass)
/* COM/2013/0899 final */
BERICHT DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT UND DEN RAT Bewertung der Europass-Initiative Zweite Bewertung der Entscheidung des Europäischen Parlaments und des Rates über ein einheitliches gemeinschaftliches Rahmenkonzept zur Förderung der Transparenz bei Qualifikationen und Kompetenzen (Europass) /* COM/2013/0899 final */
1.
EINLEITUNG Das Lernangebot, auf das wir heute
zurückgreifen können, ist unbegrenzt, uneingeschränkt und unmittelbar
verfügbar. Wir erlernen und erwerben neue Fähigkeiten nicht mehr nur auf
traditionelle Weise in Unterrichtsräumen, sondern in zunehmendem Maße auch auf
anderen Wegen und in unserem eigenen Tempo. Vor dem Hintergrund des raschen
wirtschaftlichen und technologischen Wandels unserer Tage durchläuft der
Einzelne zudem verschiedene Übergänge im beruflichen und im akademischen
Bereich, überschreitet Grenzen, wechselt zwischen Arbeit, Bildung,
Weiterbildung oder Ehrenämtern oder verbindet diese miteinander. Da die
Anforderungen an die Beschäftigungsfähigkeit und die Qualifikationen immer
weiter steigen, kommt es auf offenere und flexiblere Systeme der allgemeinen
und beruflichen Bildung an, die besser auf die Bedürfnisse und Lebensumstände
der Lernenden und der Arbeitnehmer zugeschnitten sind. Ihre Qualifikationen,
Fähigkeiten und Kompetenzen müssen für Arbeitgeber und Bildungseinrichtungen
überall in Europa mühelos und rasch sowie in vollem Umfang erkennbar sein. In den vergangenen Jahren hat die
Kommission im Rahmen mehrerer Europa-2020-Initiativen und insbesondere in
Anbetracht der nach wie vor hohen Arbeitslosigkeit[1] darauf verwiesen, dass
Lernende und Arbeitnehmer unbedingt in die Lage versetzt werden müssen, ihre in
einem formalen, nichtformalen oder informellen Rahmen erworbenen Kompetenzen
und Qualifikationsprofile in aller Klarheit darzulegen. Dies erleichtert die
Mobilität und verbessert die Aussichten auf einen Arbeitsplatz und auf
lebensbegleitendes Lernen. Hervorgehoben wird dieses Ziel in der Mitteilung
„Neue Denkansätze für die Bildung“[2],
in der die Kommission Sondierungsarbeiten zu einem Europäischen Raum der
Kompetenzen und Qualifikationen ankündigt, mit dem sichergestellt werden soll,
dass Kompetenzen und Qualifikationen problemlos grenzübergreifend anerkannt
werden. Der 2005[3]
eingeführte Europass unterstützt diese Ziele, indem er Lernenden und
Arbeitnehmern dabei hilft, ihre Qualifikationen und Kompetenzen europaweit über
entsprechende Registrierungsinstrumente besser zu vermitteln und transparent zu
machen (Näheres hierzu siehe Abschnitt 2). Obwohl die ursprüngliche
Zielsetzung inzwischen weiter an Bedeutung gewonnen hat, müssen einige der
jetzigen Instrumente angepasst werden, um den Herausforderungen gerecht zu
werden, die sich aus den heutigen Erwartungen und Bedürfnissen der Lernenden
und der sich entwickelnden Arbeitsmärkte ergeben. Im vorliegenden Bericht werden die
bisherigen Erfolge des Europass-Rahmens untersucht, wobei die 2012 erfolgte
externe Evaluierung des Europasses[4]
als Grundlage dient. Darin heißt es, dass die ursprünglichen Ziele weiterhin
von Relevanz sind; dies gilt insbesondere für den strategischen Rahmen für die
europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der allgemeinen und beruflichen
Bildung 2020 (ET 2020).[5]
Der Europass unterstützt die Ambitionen von Lernenden und Arbeitnehmern im
Bereich des lebenslangen Lernens bzw. im beruflichen Bereich, indem er einen
Vergleich von Kompetenzen, Qualifikationen und Lernergebnissen ermöglicht. Der
Europass und insbesondere der Europass-Lebenslauf haben sich innerhalb und
außerhalb Europas als allgemein anerkanntes und geschätztes Markenzeichen für
Transparenz und Anerkennung etabliert. Zahlenangaben vom März 2013 machen
deutlich, dass seit Einführung des Europass-Lebenslaufs im Jahr 2005 mehr als
27 Millionen Europass-Lebensläufe online erstellt wurden. Zudem sind die
Europass-Instrumente kosteneffizient, und ihre Nutzung und Verbreitung hat seit
der ersten Europass-Evaluierung im Jahr 2008 deutlich zugenommen. Der vorliegende Bericht verweist auch auf
bestehende Schwächen des Europasses angesichts der veränderlichen Bedingungen
im Bildungsbereich und auf dem Arbeitsmarkt. In der unlängst erschienenen
Mitteilung der Kommission „Die Bildung öffnen“[6]
heißt es, dass einige Europass-Instrumente weder flexible Lernwege fördern noch
die vollständige Erfassung von Fähigkeiten ermöglichen,
die durch nichtformales oder informelles Lernen einschließlich Online-Lernen
erworben wurden. Außerdem zeigen die Evaluierungsergebnisse,
dass die meisten Europass-Instrumente große Gruppen potenzieller Nutzer noch
immer nicht in vollem Maße erreichen. Derzeit sind die Europass-Nutzer in der
Mehrheit jung, weiblich und hochgebildet. Eine bessere Koordinierung mit den
Berufsberatungsdiensten und deren Einbindung in den Europass-Rahmen würde einen
Beitrag zur gezielten Ansprache großer Gruppen wie beispielsweise
geringqualifizierter Arbeitsloser leisten, die häufig nicht über die
erforderlichen Kompetenzen zur Ausfüllung der Europass-Unterlagen verfügen oder
diese vielleicht als zu kompliziert oder verwirrend empfinden. Weitere
notwendige Verbesserungen wären die Stärkung der Konvergenz mit anderen europäischen
Referenzinstrumenten und die Förderung der Interoperabilität der
Europass-IT-Tools mit den Tools, die die EU für die Arbeitsvermittlung
verwendet. Angesichts dieser Mängel sollte der
Europass neu strukturiert werden, um eine einfachere, gezieltere und zeitgemäßere
Nutzung dieses Dienstes zu ermöglichen, ohne vom ursprünglichen Ziel –
Vergleichbarkeit und Transparenz von Kompetenzen und Qualifikationen zwecks
Steigerung der geografischen und beruflichen Mobilität von Lernenden und
Arbeitnehmern ‑ abzugehen. Ein Überdenken des Europasses ist umso dringender
geboten, als mehrere private, örtliche und/oder nationale Initiativen mit
ähnlichen Zielen in Entwicklung begriffen sind, die insbesondere elektronische
Formate wie E-Portfolios nutzen. Dies alles gilt es zu bedenken, um dem
Europass zu einer bedeutenderen Rolle beim Aufbau eines Europäischen Raums der
Kompetenzen und Qualifikationen zu verhelfen, durch den die Kommission größere
Synergien zwischen den verschiedenen europäischen Transparenz- und Anerkennungsinstrumenten
für Kompetenzen und Qualifikationen erreichen will. Vorgesehen ist daher eine
Bündelung der Erkenntnisse des vorliegenden Berichts mit den Ergebnissen der
Evaluierungen des Europäischen Qualifikationsrahmens, des Europäischen
Bezugsrahmens für die Qualitätssicherung in der beruflichen Aus- und
Weiterbildung und des Fortschrittsberichts über die Qualitätssicherung in der
europäischen Hochschulbildung. Zusammengenommen werden sie in die öffentliche
Diskussion über den Europäischen Raum der Kompetenzen und Qualifikationen
einfließen, die im Winter 2013/2014 stattfinden soll. 2.
ERGEBNISSE UND AUSWIRKUNGEN Der 2005 eingeführte Europass ist ein
Portfolio von fünf unterschiedlichen Dokumenten, mit denen alle Lernergebnisse,
offiziellen Qualifikationen, Arbeitserfahrungen, Fähigkeiten und Kompetenzen
erfasst werden sollen, die der Passinhaber im Laufe seines Lebens erzielt bzw.
erworben hat. Zwei Europass-Dokumente sind vom Betreffenden selbst auszufüllen:
der Europäische Lebenslauf (CV)[7]
und das Europass-Sprachenportfolio[8],
die drei anderen werden von den Bildungseinrichtungen ausgestellt: der
Europass-Diplomzusatz[9],
die Europass-Zeugniserläuterung[10]
und der Europass-Mobilitätsnachweis[11].
Allen Dokumenten sind derselbe Markenname (Europass) und dasselbe Logo
gemeinsam. Der Europass ist über das Europass-Portal in 27 Sprachen in
einem frei zugänglichen elektronischen Format kostenlos verfügbar-[12] Seit 2012 können die
Nutzer alle Europass-Dokumente im Europäischen Kompetenzpass zusammenfassen,
einem nutzerfreundlichen elektronischen Dokument, das ein persönliches
modulares Inventar der im Laufe des Lebens erworbenen Kompetenzen und
Qualifikationen darstellt. 2.1 Neue
Zielgruppen erreichen Es wird davon ausgegangen, dass alle
Europass-Dokumente — wenn auch in unterschiedlichem Maße — erfolgreich dazu
beigetragen haben, vorhandene Fähigkeiten, Kompetenzen und Qualifikationen
länder- und sektorenübergreifend vergleichbarer zu machen sowie Arbeitgebern
und Bildungseinrichtungen die Auswahl zu erleichtern. Die internationale
Anerkennung der Dokumente ist der wichtigste Grund für die Nutzung des
Europasses. Der Europass gilt als eine starke Marke mit erheblichem
europäischem Mehrwert, die eine große und ausgewählte Zielgruppe erreicht. So
vertreten beteiligte Akteure und nationale EURES-Vertreter[13] die Auffassung, dass
der Lebenslauf, der Europass-Diplomzusatz und die Zeugniserläuterung die
wichtigsten Europass-Dokumente für die derzeitigen EURES-Nutzer sind. Der Lebenslauf gilt als das nützlichste,
beliebteste und bekannteste aller Europass-Instrumente. Seine Nutzung hat
ständig zugenommen — allein 2012 wurden online fast zwölfmal so viele
Lebensläufe erstellt wie 2006. Wie erwähnt, waren von der Einführung des
Europasses bis März 2013 mehr als 27 Millionen Lebensläufe erstellt
worden. Zudem gelten der Europass-Diplomzusatz und die Zeugniserläuterung als
wichtige Instrumente, die auf internationale Standards abstellen und so den
Bildungseinrichtungen bei der wirksameren Ausrichtung und Strukturierung ihrer
Bildungsprogramme helfen. Dennoch werden große potenzielle Nutzergruppen von
den meisten Europass-Instrumenten noch nicht in vollem Maße erreicht. Im Jahr
2012 wurden online lediglich 115 000 Europäische Sprachenpässe
erstellt und gerade einmal 80 000 Europass-Mobilitätsnachweise ausgegeben. Die
Interessenvertreter — einschließlich Arbeitgeber und Gewerkschaften —, Endnutzer und potenzielle Nutzer stimmen darin überein,
dass die Europass-Instrumente in positiver Weise zur Mobilität beim
lebenslangen Lernen oder auf dem Arbeitsmarkt beitragen. Bei einer Umfrage im Rahmen der externen
Evaluierung[14]
gaben 58 % der Teilnehmer an, dass der Lebenslauf ihnen geholfen habe, zu
einem Einstellungsgespräch, einem Gespräch über eine Bildungsmaßnahme oder eine
Freiwilligentätigkeit eingeladen zu werden bzw. erfolgreich die Vorauswahl für
eine Stellung, eine Ausbildung oder eine Freiwilligenposition zu absolvieren;
46 % meinten, er habe ihnen geholfen, bei einem Programm für lebenslanges
Lernen (wie z. B. Erasmus), Sprachkurs usw. angenommen zu werden. Besonders von Nutzen ist der Europass bei einem
Stellen- oder Ortswechsel: 60,4 % der Befragten erkannten den
diesbezüglichen Beitrag des Europasses an. Die Europass-Dokumente erfüllten die
Bedürfnisse der großen Mehrheit (rund 80 %) der Nutzer, unabhängig von
deren Alter und Bildungsniveau. Am häufigsten wird der Europass
allerdings von Hochschulabsolventen genutzt. 40 % der Europass-Endnutzer
gehen einer Beschäftigung nach, und 37 % absolvieren einen allgemeinen
oder beruflichen Bildungsgang. Der Europass spielt sowohl bei der
transnationalen als auch bei der nationalen Mobilität eine wichtige Rolle: Mehr
als 40 % der inlandsmobilen Personen nutzen derzeit Europass-Dokumente.
Europass-Nutzer sind in ihrer Mehrzahl jung, weiblich und hochgebildet. Nahezu
60 % besitzen einen Hochschulabschluss. 59,4 % der Europass-Nutzer
sind Frauen. Am schwersten zu erreichen sind die
geringqualifizierten Arbeitslosen und die Freiwilligen, die nur 12,8 %
bzw. 1,1 % der Europass-Nutzer ausmachen. Die vorliegenden Angaben
(Abb. 1) verdeutlichen, dass sehr viele geringqualifizierte und/oder
arbeitslose Personen, die den Europass nicht nutzen, nicht
über die erforderlichen Kompetenzen zur Ausfüllung der Europass-Unterlagen
verfügen oder diese als zu kompliziert oder verwirrend empfinden. Durch eine gezielte Anleitung dieser Gruppen ließe sich ihr Zugang zu
den Europass-Dokumenten verbessern. Abbildung 1: Europass-Nutzer nach
Bildungsstatus/beruflicher Stellung[15] Bildungsstatus/ berufliche Stellung || Alle Europass- Dokumente || Europass- Lebenslauf CV || Europass- Sprachen-portfolio LP || Europass-Zeugniser-läuterung CS || Europass Diplomzusatz DS || Europass Mobilitäts-nachweis MD Allgemeine oder berufliche Bildung || 37,3 % || 30,2 % || 26,3 % || 20,1 % || 19,5 % || 30,5 % Ehrenamtliche Tätigkeit || 1,1 % || 1,5 % || 1,5 % || 1,1 % || 1,1 % || 1,0 % Beschäftigung (unter fünf Jahren) || 19,5 % || 20,2 % || 21,1 % || 31,4 % || 25,8 % || 32,4 % Beschäftigung (über fünf Jahre) || 20,8 % || 26,4 % || 32,0 % || 29,1 % || 35,2 % || 12,3 % Arbeitslos/ arbeitssuchend || 12,8 % || 15,9 % || 12,5 % || 9,9 % || 14,4 % || 12,6 % Sonstige || 8,5 % || 5,8 % || 6,6 % || 8,4 % || 4,0 % || 11,2 % Insgesamt || 100 % || 100 % || 100 % || 100 % || 100 % || 100 % Quelle: Europass-Evaluierung 2012 des PPMI. Wie aus Abbildung 2 ersichtlich, wird
der Europass am stärksten von jüngeren Befragten (20 bis 35 Jahre)
genutzt. Der Grund könnte ihre aufgeschlossenere Einstellung zur Mobilität
(zwischen Orten, Tätigkeiten und Berufssektoren) sein. Abbildung 2: Europass-Nutzer nach Alter[16] Alter || Alle Europass- Dokumente || Europass- Lebenslauf || Europass- Sprachen-portfolio || Europass-Zeugniser-läuterung || Europass Diplomzusatz || Europass Mobilitäts-nachweis <20 || 9 % || 9 % || 10 % || 2 % || 11 % || 10 % 21-25 || 41 % || 40 % || 35 % || 35 % || 42 % || 49 % 26-35 || 30 % || 32 % || 31 % || 40 % || 27 % || 31 % 36-49 || 14 % || 15 % || 18 % || 18 % || 17 % || 7 % 50+ || 5 % || 5 % || 6 % || 4 % || 5 % || 3 % Quelle: Europass-Evaluierung 2012 des PPMI. Prozentangaben wurden
gerundet. Der Europass hat
auch eine „erzieherische Wirkung“ auf die Inhaber dieser Dokumente. Sie werden
angeregt, ihre eigenen Kenntnisse und Kompetenzen zu überprüfen und sie klarer
zu darzustellen. Das hilft Arbeitssuchenden, sich auf diejenigen Kenntnisse und
Kompetenzen zu konzentrieren, die bei den freien Stellen am meisten nachgefragt
werden. 2.2
Erleichterung flexibler Lernwege Wie die Umfrage deutlich machte, nimmt
unter den Interessenvertretern die Erwartung zu, dass der Europass den sich
verändernden Bedürfnissen seiner Nutzer angepasst wird. Der Europass sollte
eine vollständige und unproblematische Dokumentation der Fähigkeiten und
Qualifikationen des Inhabers ermöglichen, wobei sämtliche Bereiche der
allgemeinen und beruflichen Bildung sowie alle Arten von Lernerfahrungen
erfasst werden. Ein insgesamt vereinfachter, aktualisierter und in sich stärker
geschlossener Rahmen wäre eindeutig zu begrüßen, da er die Schaffung
zeitgemäßer, flexibler und auf den Lernenden zugeschnittener Lernwege in der
allgemeinen und beruflichen Bildung unterstützen würde. Solche Fragen wie die
zunehmende Bedeutung nichtformalen oder informellen Lernens für den Erwerb
neuer Kenntnisse und Qualifikationen oder solche Instrumente wie die „Open
Badges“, die durch Anbieter von Online-Bildung vergeben werden, finden derzeit
im Europass keinen Niederschlag. Im Bereich der formalen allgemeinen und
beruflichen Bildung gibt es derzeit zwei ergänzende Dokumente zum Europass, die
sich aber jeweils auf einen spezifischen Bildungssektor und auf
unterschiedliche Leistungsanrechnungssysteme beziehen. Dieses Format könnte die
empfohlene Durchlässigkeit der Lernwege beeinträchtigen. Eine neue gemeinsame
Struktur für diese Zusatzdokumente, die alle Ebenen und Arten der allgemeinen
und beruflichen Bildung (Schulen, berufliche Aus- und Weiterbildung,
Hochschulbildung und Erwachsenenbildung) berücksichtigt, würde zu einem
einheitlichen Verständnis von Qualifikationen (unabhängig davon, in welchem Sektor
sie erworben werden) beitragen. So könnten Lernende und Arbeitnehmer ihre
Kenntnisse leichter präsentieren, wenn sie sich um eine Weiterbildung in einem
anderen Sektor bewerben. Ein einheitliches Muster, in dem Unterschiede
vermieden werden, würde auch den Arbeitgebern das Verständnis der
Zusatzdokumente erleichtern. Im Europass-System fehlt momentan ein
Instrument für die vollständige Erfassung sämtlicher Fähigkeiten und
Kompetenzen, die durch nichtformales oder informelles Lernen (auch online) erworben
wurden. Der derzeitige Europass-Mobilitätsnachweis ist bislang nur begrenzt von
Nutzen, denn er ist strikt auf den Rahmen der internationalen Mobilität
beschränkt. Ferner wurde der Sprachenpass, das
einzige Europass-Selbsterklärungsdokument als Ergänzung zum Lebenslauf, nur von
einer sehr begrenzten Personenzahl genutzt. Nutzer und Arbeitgeber sind der
Auffassung, dass schon der Lebenslauf einen umfassenden Überblick über solche
Fähigkeiten wie Sprachenbeherrschung und IKT-Kompetenzen vermitteln sollte,
ohne dass zusätzliche Selbsterklärungsdokumente erforderlich sind. Diesbezügliche Verbesserungen dürften den
gesamten Rahmen vereinfachen und seine Nutzung erleichtern. Die Umgestaltung
des Europasses setzt möglicherweise eine Überarbeitung seiner derzeitigen
Rechtsgrundlage voraus, da die aktuelle Entscheidung es nicht gestattet,
irgendeines der fünf Europass-Grundlagendokumente zu ersetzen, zu verändern
oder ganz abzuschaffen. 2.3 Mehr Synergien mit anderen europäischen Initiativen Andere europäische
Instrumente wie der Europäische Qualifikationsrahmen (EQF),[17] das Europäische
Leistungspunktesystem für die Berufsbildung (ECVET)[18] und das Europäische
System zur Übertragung und Akkumulierung von Studienleistungen (ECTS)[19] sind in den
vergangenen zehn Jahren neben dem Europass eingeführt worden, um Lernende und
Arbeitnehmer mobiler zu machen. Sie fördern eine echte europäische Mobilität,
indem sie die Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen der betreffenden Personen
klar verständlich machen und ihnen zu einer schnellen Anerkennung verhelfen. Diese Instrumente wurden nicht unabhängig
voneinander entwickelt, sondern stellen vielmehr eine Ergänzung zum Europass
dar. Im Zuge ihrer weiteren Umsetzung ist mit einer schrittweisen Integration
in den Europass zu rechnen, der dann Verweise auf EQF,
ECVET und ECTS enthalten wird. In der Empfehlung von Parlament und Rat zum
Europäischen Qualifikationsrahmen heißt es, dass bis 2012 alle neuen
Qualifikationsbescheinigungen, Diplome und Europass-Dokumente, die von den
dafür zuständigen Stellen ausgestellt werden, einen klaren Verweis auf das
jeweilige Niveau des Europäischen Qualifikationsrahmens enthalten sollen.
Einige Länder (CZ, DK, EE, FR und IE) haben bereits damit begonnen, das
jeweilige Niveau in die betreffenden Europass-Dokumente (den
Europass-Diplomzusatz und die Zeugniserläuterung) einzutragen, doch bedarf es
weiterer Anstrengungen seitens der übrigen Länder. Obwohl sich diese Initiativen gegenseitig
ergänzen, könnten die Kohärenz und damit die Koordination zwischen den
verschiedenen Instrumenten und Leistungen verbessert werden. Gegenwärtig wird den Nutzern kein leicht verständlicher,
einheitlicher Zugang zu diesen Instrumenten geboten.
Obwohl fast alle europäischen Transparenz- und Mobilitätsinstrumente über ein
eigenes Portal verfügen und einige auch bestimmte Berührungspunkte aufweisen
(beispielsweise hilft das CV-Onlinetool den EURES-Nutzern, ihren
Europass-Lebenslauf auf der EURES-Website zu erstellen), sind sie noch nicht
ausreichend miteinander verknüpft. Das erschwert potenziellen Nutzern den
Zugang zu einschlägigen Informationen, Dokumenten und Diensten. Die Interoperabilität des Europasses mit
anderen für die Stellenvermittlung genutzten EU-Instrumenten, EURES
eingeschlossen, muss erhöht werden. Wichtig sind ferner verstärkte Synergien
zwischen dem Europass und dem Youth Pass – einem Instrument zur Förderung der
Anerkennung von Lernergebnissen Jugendlicher, die an Projekten des EU-Programms
„Jugend in Aktion“ teilnehmen ‑, damit es nicht zu Überschneidungen kommt. Ein
weiteres Beispiel ist die Entscheidung zur Anerkennung einer
Berufsqualifikation, die die Ausübung eines reglementierten Berufs in einem
Mitgliedstaat gestattet.[20]
Die Inhaber einer solchen Qualifikation sollten die Möglichkeit haben, dem
Europass die Anerkennungsentscheidung beizufügen (auf Papier oder auf
elektronischem Wege), auch wenn diese im Rahmen des Verfahrens für den neuen
Europäischen Berufsausweis erlangt wurde. 2.4 Eine effiziente und nachhaltige
Steuerung anstreben Nutzung und
Bekanntheitsgrad der verschiedenen Europass-Instrumente haben seit Einführung
der Initiative im Jahr 2005 kontinuierlich zugenommen. Es ist weitgehend dem
Europass-Portal zu verdanken, dass immer mehr Menschen diese
Transparenzinstrumente kennen und anwenden. Betrachtet man die Zahl der
Zugriffe, die Inanspruchnahme und die Nutzerzufriedenheit, so hat sich das
Portal als äußerst erfolgreich erwiesen. Die Zahl der Besucher ist von Jahr zu
Jahr angestiegen: von etwa 3 Millionen im Jahr 2006 auf fast 15 Millionen
2012. Rund 88 % der befragten Nutzer erklärten übereinstimmend, dass das
Europass-Portal nutzerfreundlich und übersichtlich ist. 60 % vertraten die
Auffassung, dass bei künftigen Entwicklungen des Portals insbesondere auf
Informationen und Tipps in Bezug auf die transnationale Mobilität, die
Anerkennung von Berufsabschlüssen und die Stellensuche geachtet werden sollte. Neben dem
Europass-Internetportal sind die Nationalen Europass-Zentren (NEC) die
wichtigsten Träger der Europass-Umsetzung. NEC gibt es in allen EU-Ländern
sowie in Island und Norwegen seit Mitte 2005 (in Bulgarien und Rumänien seit
2007 und in Kroatien seit 2011), in Liechtenstein seit 2006, in der Türkei seit
2008 und in der Schweiz seit 2011. Es wird die Ansicht vertreten, dass sie ihre
Aufgabe, die Öffentlichkeit für den Europass zu sensibilisieren und allen
interessierten Parteien die erforderlichen Informationen zukommen zu lassen,
zufriedenstellend erfüllt haben. Die meisten NEC
arbeiten regelmäßig mit anderen Gremien wie den Euroguidance- und
NARIC-Zentren, den EURES-Agenturen, den LLP-Agenturen (Programm für
lebenslanges Lernen), Eurodesk und Europa Direkt zusammen, doch könnte diese
Zusammenarbeit noch ausgebaut und besser von Synergien Gebrauch gemacht werden.
Eine stärkere Konvergenz dieser Gremien würde zur Verschlankung von Strukturen
und zu einem besseren, stärker auf die Lernenden und Arbeitnehmer
ausgerichteten Leistungsangebot beitragen. Zudem würde sie den Zugang zum
Europass insbesondere für die Gruppen erleichtern, die momentan am wenigsten
vom ihm profitieren. Die Bemühungen der NEC, für die Europass-Instrumente bei
privaten Arbeitsvermittlungsstellen zu werben, haben sich jedoch als wenig
erfolgreich herausgestellt. Die meisten dieser Anbieter wären nur gegen Entgelt
bereit, sich für die Nutzung der Europass-Dokumente einzusetzen. Cedefop spielt
eindeutig eine Rolle beim Erfolg des Europasses. Es verwaltet nicht nur
effizient das Europass-Portal und unterstützt die NEC, sondern trägt mit seinem
Sachwissen auch zur konzeptionellen Entwicklung des Europass-Rahmens bei. Im Jahr 2012
gewährte die Kommission über das Programm für lebenslanges Lernen insgesamt 2 250 000 EUR an Unterstützung für die NEC. Insgesamt wurde bei der
externen Evaluierung bei allen untersuchten Europass-Aspekten gegenüber der
Evaluierung aus dem Jahr 2008 eine Zunahme des Effizienzgrades festgestellt.
Zwar war bei den Finanzmitteln, die von der EU[21]
und aus nationalen Quellen bereitgestellt wurden, im Zeitraum 2008-2011 kein
nennenswerter Anstieg zu erkennen, doch war die Zahl der online ausgefüllten
und ausgestellten Europass-Dokumente und die Zahl der Zugriffe auf das Portal
kontinuierlich gestiegen, und es gab kein Anzeichen für einen
Popularitätsrückgang der Europass-Dokumente. Eine
höhere Effizienz war sowohl bei den Werbemaßnahmen der NEC als auch bei der
Nutzung der verschiedenen Europass-Instrumente zu verzeichnen. Die Gesamtkosten
von Europass (nationale Mittel sowie Mittel von Kommission und Cedefop)
belaufen sich seit seiner Einführung auf rund 31,5 Mio. EUR. Unter
Zugrundelegung der 54 Millionen Europass-Lebensläufe, die seit 2005
ausgestellt wurden (28 Millionen wurden online erstellt und
27 Millionen heruntergeladen), betragen die durchschnittlichen Kosten
eines erstellten Lebenslaufs etwa 0,58 EUR, was nur ungefähr einem Viertel
des 2008 genannten Schätzwerts (2,10 EUR) entspricht. In Anbetracht solch
niedriger Kosten pro Dokument und der hohen Nutzerzufriedenheit wird in der
Evaluierung das Fazit gezogen, dass bei der Umsetzung des Europasses ein gutes
Preis-Leistungs-Verhältnis besteht. Sollte die europäische Förderung jedoch
nicht beibehalten werden, dürfte der Europass kaum weiter tragfähig sein. Die
meisten NEC wären ohne EU-Mittel nicht in der Lage, ihre Tätigkeit
fortzusetzen, da keine nachhaltigen alternativen Finanzquellen für den Europass
gefunden wurden und eine Aufstockung der öffentlichen Fördermittel nicht
wahrscheinlich ist. Da der Europass keinen unmittelbaren finanziellen Nutzen
verspricht, besteht für private Akteure kein spezieller Anreiz, sich auf diesem
Gebiet zu engagieren. 3.
FAZIT In Anbetracht der
schrumpfenden Erwerbsbevölkerung und des stagnierendem Wirtschaftswachstums
besteht heute für die Mitgliedstaaten eine der vordringlichsten
Herausforderungen darin, ihre allgemeinen und beruflichen Bildungssysteme zu
modernisieren und das Qualifikationsangebot besser auf die
Qualifikationsnachfrage des Arbeitsmarkts abzustimmen. Der Europass sollte zur
Bewältigung dieser Aufgabe beitragen und daher in den nächsten Jahren
entsprechend gestärkt werden. Die in der
externen Evaluierung dargelegten Erkenntnisse und Empfehlungen bestätigen, dass
der Europass bei der Förderung der Mobilität und der Vergleichbarkeit von
Fähigkeiten und Qualifikationen auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen
muss. Vorgeschlagen wurden unter anderem eine stärkere Rationalisierung und
umfassendere Einführung der Europass-Dokumente, um die Konvergenz mit den
anderen europäischen Referenzinstrumenten zu verbessern, sowie zielgerichtete
Orientierungsdienste in Verbindung mit den Europass-Instrumenten, um die
transnationale Mobilität, die Anerkennung von Berufsabschlüssen und die
Stellensuche zu fördern. Vor allem aber muss der Europass zu einem flexibleren
und nutzerfreundlicheren Instrument werden, das sich das Potenzial der modernen
Technologien zunutze macht, um stets mit den Bedürfnissen der Anwender Schritt
zu halten. Er sollte die bereits vorhandenen Nutzer an sich binden und neue ‑
insbesondere geringqualifizierte – Nutzer hinzugewinnen. Möglicherweise setzt
dies eine neue Rechtsgrundlage für den Europass voraus, die regelmäßige
Aktualisierungen und Anpassungen dieser Instrumente gestattet. Damit der
Europass den Lernenden und Arbeitnehmern noch mehr Unterstützung bei der
Vermittlung ihrer Fähigkeiten und Kompetenzen bieten kann, sollten insbesondere
die nachstehenden Entwicklungen in Betracht gezogen werden: •
Verstärkte Synergien zwischen dem Europass und
den anderen europäischen Initiativen — Ungeachtet des
allgemeinen Erfolgs des Europasses könnte die Anleitung für die Benutzung
seiner Instrumente verbessert werden, indem eine stärkere Koordinierung mit den
für Berufsberatung, Transparenz und die Anerkennung von Berufsabschlüssen
zuständigen Stellen erfolgt, um mehr Menschen zu erreichen und einen größeren
Mehrwert zu erzielen. Ganz besonders wichtig dürfte das für Gruppen sein, die
bei der Benutzung des Europasses größere Schwierigkeiten haben, so etwa
Geringqualifizierte und Arbeitslose. In dem künftigen europäischen Raum der
Qualifikationen und Kompetenzen könnte die Hauptaufgabe des Europasses darin
bestehen, Informationsdienste und interaktive Instrumente zur Gewährleistung
der Transparenz von Qualifikationen und Kompetenzen bereitzustellen und die
bestehenden europäischen Netze, Informationsdienste und sonstigen Instrumente
im Bereich der Qualifikationen und Kompetenzen von einer zentralen Anlaufstelle
aus zugänglich zu machen. So könnten Lernende und Arbeitnehmer die Transparenz-
und Anerkennungsinstrumente der EU stärker nutzen, und mit dem zunehmenden
Bekanntheitsgrad dieser Instrumente bei Institutionen und Unternehmen würde
ihre auch Effektivität steigen. Die Bündelung dieser Ressourcen dürfte einen
Effizienzzuwachs nach sich ziehen und ein Ressourcen-Mainstreaming mit den
Partnern auf nationaler Ebene ermöglichen. Da auf diese Weise ein integriertes
zentrales Dienstleistungsnetzwerk entsteht, ist ferner mit einem deutlichen
Anstieg des Bekanntheitsgrades und der Nutzung der Europass-Instrumente bei den
verschiedenen Interessengruppen zu rechnen. ·
Der Europass als Instrument zur Erleichterung
flexibler Lernwege — Es besteht offenkundig Bedarf,
die derzeitigen Europass-Instrumente auf flexiblere und nutzerfreundlichere
Lernwege zuzuschneiden, die den Bedürfnissen des Einzelnen entgegenkommen. Der
umgestaltete Rahmen sollte ausreichend flexibel sein, um neue Entwicklungen und
Techniken im Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung einschließlich IKT
angemessen einzubinden. Momentan gibt es zwei Bereiche, in denen der Bedarf
wohl am größten ist: a) Der Europass verfügt über zwei
unterschiedliche Instrumente, mit denen zusätzliche Informationen über
Lernergebnisse bereitgestellt werden: den Europass-Diplomzusatz für
Hochschulabschlüsse und die Zeugniserläuterung für den Bereich Berufsbildung.
Untersuchenswert ist die Frage, ob ein einzelnes Dokument in der Lage ist, das
einheitliche Verständnis der in sämtlichen Aus- und Weiterbildungssektoren
ausgestellten Ausbildungsnachweise zu erleichtern und zur Interoperabilität von
europäischen Leistungspunktesystemen wie ECTS und ECVET beizutragen, damit sie
über verschiedene Bildungsstufen und Ländergrenzen hinweg angewandt werden
können. b) Erfassung von Fähigkeiten, die durch
nichtformales oder informelles Lernen erworben wurden, unter anderem über
Online-Bildung: Bislang werden nur im Europass-Mobilitätsnachweis
Fähigkeiten erfasst, die in einem nichtformalen Umfeld im Ausland erworben
wurden. Gemäß der Empfehlung des Rates zur Bewertung der Ergebnisse
nichtformalen und informellen Lernens sollte der Europass so überarbeitet
werden, dass er die Erfassung und Dokumentation von Fähigkeiten gestattet, die
durch nichtformales oder informelles Lernen, ob mit oder ohne Mobilität,
erworben wurden; darunter auch die Erfassung und Dokumentation von
Kompetenzbilanzen („skills audits“). Aufbauend auf den vorbereitenden Arbeiten,
die die Kommission bereits zu dem potenziellen neuen Dokument „Europass
Experience“ durchgeführt hat, soll diese neue Funktion die Europäischen
Leitlinien für die Validierung nichtformalen und informellen Lernens (European
guidelines on validating non-formal and informal learning) unterstützen. Diese
neuen Leitlinien würden auch für die Jugendgarantien und die
Praktika-Initiative eine wichtige Rolle spielen.[22] Um Überschneidungen zu vermeiden, sollte auch
geprüft werden, wie die im Rahmen des Youth-Pass-Mechanismus ausgestellten
Zeugnisse im Europass einzutragen sind. Zudem muss weiter untersucht werden,
wie neue Transparenzinstrumente wie die „Open Badges“, die aus neuen
Zertifizierungsverfahren zum digitalen Lernen hervorgegangen sind, in ein
Zusatzdokument zum Europass einfließen könnten. Nicht zuletzt wäre es zu
begrüßen, wenn funktionelle und fortgeschrittene IKT-Kompetenzen im
Europass-Lebenslauf deutlicher sichtbar wären. ·
Verbesserung der Interoperabilität des
Europasses mit den zur Arbeitsvermittlung eingesetzten EU-Instrumenten – Unterschiedliche technische Normen stehen derzeit einer besseren
Konvergenz zwischen einigen von Arbeitsuchenden benutzten EU-Instrumenten im
Weg. Es muss noch mehr unternommen werden, um das CV-Online-Tool und den neuen
Europäischen Kompetenzpass mit der CV-Datenbank von EURES und den Tools von
privaten Arbeitsvermittlungen, Anleitungs- und Bewertungszentren und auch mit
den Kompetenzbewertungstools zu verlinken. Überdies sollte geprüft werden, ob
die Entscheidung zur Anerkennung eines Berufsabschlusses in einem Mitgliedstaat
auch dann, wenn der Abschluss über das neue Verfahren für den Europäischen
Berufsausweis erworben wurde, auf den Europass ausgedehnt werden könnte. Wie bereits
erwähnt, wird in der Mitteilung „Neue Denkansätze für die Bildung“ auf die
Rolle der Bildung und des Kompetenzerwerbs verwiesen, die zentrale strategische
Faktoren für Wirtschaftswachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung sind.
Ein Vorschlag in „Neue Denkansätze für die Bildung“ lautet, weitere Synergien
und Möglichkeiten zur Annäherung bestehender EU-Instrumente im Bereich
Transparenz und Anerkennung von Kompetenzen und Qualifikationen auszuloten,
damit ein Europäischer Raum der Kompetenzen und Qualifikationen errichtet
werden kann, der Mobilität für alle, eine schnelle Anerkennung von Kompetenzen
und Qualifikationen zwecks Fortsetzung des Bildungsweges sowie das richtige
Verständnis und eine angemessene Bewertung durch die Arbeitgeber ermöglicht. Die Kommission
wird die in diesem Bericht vorgestellten Schlussfolgerungen im Zuge der
öffentlichen Debatte über den Europäischen Raum der Kompetenzen und
Qualifikationen im Winter 2013/2014 mit maßgeblichen Interessenvertretern
erörtern. Gestützt auf die Schlussfolgerungen dieser Debatte über den
Europass-Rahmen und auf eine Folgenabschätzung wird die Kommission dann
möglicherweise in Erwägung ziehen, einen Vorschlag für eine Überarbeitung der
aktuellen Rechtsgrundlage des Europasses, der Entscheidung Nr. 2241/2004/EG
des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Dezember 2004, zu
unterbreiten. [1] KOM(2010) 478 endgültig, KOM(2010) 682 endgültig, KOM(2010) 245 endgültig/2,
COM(2012) 173 final, COM(2012) 485 final. [2] COM(2012) 669 final. [3] Entscheidung Nr. 2241/2004/EG des Europäischen Parlaments und des
Rates vom 15. Dezember 2004, in diesem Bericht „die Entscheidung“ genannt. [4] Siehe Artikel 15 der Entscheidung. Im Mittelpunkt des
vorliegenden Berichts stehen die Ergebnisse der zweiten Europass-Evaluierung,
die 2012 vom Public Policy and Management Institute (PPMI, Institut für
öffentliche Politik und Management) durchgeführt wurde. Siehe http://ec.europa.eu/dgs/education_culture/evalreports/index_en.htm#trainingHeader. [5] ABl. C 119 vom 28.5.2009, S. 2. [6] COM(2013) 654 final. [7] Muster für die Darstellung des Lebenslaufs des Inhabers. [8] Ein Instrument zur Selbsteinschätzung der Sprachkenntnisse, bei dem
die Referenzmaßstäbe für Sprachkompetenzen aus dem Gemeinsamen Europäischen
Referenzrahmen für Sprachen Verwendung finden. [9] Darin werden die Leistungen der Inhaber von Hochschuldiplomen oder
akademischen Graden einschließlich der Studienfächer und der erreichten Stufen
aufgeführt. [10] Beschreibung des Inhalts beruflicher Qualifikationen als Ergänzung
eines bereits ausgestellten Berufsbildungszeugnisses. [11] Von den nationalen Behörden für allgemeine und berufliche Bildung
ausgestelltes Dokument, in dem Arbeits- und Bildungserfahrungen in anderen
europäischen Ländern bescheinigt werden. [12] Cedefop wurde von der Kommission mit Entwicklung, Hosting und
Verwaltung des Portals beauftragt. Siehe http://europass.cedefop.europa.eu/de/home. [13] https://ec.europa.eu/eures/home.jsp?lang=de&langChanged=true [14] http://ec.europa.eu/dgs/education_culture/evalreports/training/2013/europass_en.pdf.
Die Angaben in diesem Bericht wurden der externen Evaluierung entnommen. [15] Die Abkürzungen stehen für: CV: Lebenslauf; LP: Sprachenportfolio; MD:
Mobilitätsnachweis; DS: Diplomzusatz; CS: Zeugniserläuterung. [16] Ebenda. [17] http://ec.europa.eu/education/lifelong-learning-policy/eqf_de.htm. [18] http://ec.europa.eu/education/lifelong-learning-policy/ecvet_de.htm. [19] http://ec.europa.eu/education/lifelong-learning-policy/ects_de.htm. [20] Richtlinie 2005/36/EG. [21] Der EU-Beitrag beläuft sich auf bis zu 50 % der Betriebskosten
der nationalen Europass-Zentren. [22] Siehe auch http://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=1006&langId=de.