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Europäisches Jahr der Mobilität der Arbeitnehmer (2006)

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Europäisches Jahr der Mobilität der Arbeitnehmer (2006)

Die Europäische Kommission hat das Jahr 2006 zum Europäischen Jahr der Mobilität der Arbeitnehmer ausgerufen. Sie bietet den einschlägigen Zielgruppen ein ausgedehntes Forum für den Meinungsaustausch und die Diskussion über die Herausforderungen der Mobilität im Kontext der Strategie von Lissabon.

Die Kommission ermutigt alle Akteure, neue Initiativen zu entwickeln, damit die geographische und berufliche Mobilität beim vorausschauenden Qualifikationsmanagement und bei der Förderung der Anpassungsfähigkeit der europäischen Arbeitnehmer an die sich auf dem Kontinent vollziehenden strukturellen und wirtschaftlichen Veränderungen besser zum Tragen kommt.

Zielsetzung

Mit dem europäischen Jahr werden drei Ziele verfolgt:

  • Sensibilisierung aller einschlägigen Akteure für die Rechte der Arbeitskräfte im Zusammenhang mit der Freizügigkeit, für die hier bestehenden Möglichkeiten und die zu ihrer Förderung geschaffenen Instrumentarien (insbesondere EURES);
  • Förderung des Austauschs bewährter Vorgehensweisen im Zusammenhang mit den Mobilitätserfahrungen;
  • Stärkung der Wissensgrundlagen (Studien, Erhebungen) im Zusammenhang mit den Mobilitätsströmen in Europa, den Hindernissen für die Mobilität der Arbeitskräfte sowie der Motivation, die die Arbeitnehmer veranlasst, für einige Zeit in ein anderes Mitgliedsland zu gehen.

Tätigkeiten

Offizieller Start des Europäischen Jahres war der 20. und 21. Februar 2006 in Brüssel. Die unter dem Titel „Mobilität der Arbeitnehmer: ein Recht, eine Möglichkeit, eine Chance?" veranstaltete Konferenz konzentrierte sich auf Fragen der Auswirkungen der Globalisierung auf den europäischen Arbeitsmarkt, die Vorteile einer zeitweiligen Mobilität und die Verbesserung der grenzüberschreitenden Transparenz der Qualifikationen. Bei dieser Gelegenheit wurde auch das neue EURES-Portal bereitgestellt, das jedem Bürger den direkten Zugang zu mehr als einer Million Stellenangeboten in 28 Ländern (Europäischer Wirtschaftsraum und Schweiz) ermöglicht. EURES ist ein Netz mit einem Portal, das jeden Monat von mehr als 500 000 Menschen konsultiert wird.

Auf diese Konferenz soll im Laufe des Jahres eine Reihe von Veranstaltungen folgen:

  • eine Konferenz der Sozialpartner (im April 2006);
  • die erste Europäische Arbeitsbörse, die am 29. und 30. September 2006 gleichzeitig in fast 100 europäischen Städten stattfinden wird;
  • eine den Juristen gewidmete Woche (im Herbst 2006);
  • die Abschlusskonferenz in Lille (im Dezember 2006).

Außerdem sind mehrere Studien zur Abschätzung der Auswirkungen der Mobilität und der Projekte zur Verbesserung der statistischen Daten über dieses Thema vorgesehen. Derjenigen Organisation, die den wichtigsten Beitrag zur beruflichen Mobilität leistet, wird ein europäischer Preis verliehen werden.

Budget

Vom Gesamtbudget in Höhe von 10 Millionen Euro werden 4 Millionen für Sensibilisierungsprojekte und 2 Millionen für Pilotmaßnahmen verwendet werden.

Kontext

Die Mobilität der Arbeitskräfte sowohl in geographischer als auch in beruflicher Hinsicht ist ausdrücklich als eines der Instrumente ermittelt worden, die dazu beitragen, die überarbeiteten Ziele von Lissabon zu verwirklichen. Die Freizügigkeit der Arbeitskräfte stellt ein Recht dar und gehört damit zu den vom Vertrag anerkannten Grundprinzipien.

In den Leitlinien für die Beschäftigung (2005-2008) wurde auch betont, dass die Mobilität als Faktor, der zur Stärkung der Infrastruktur der Arbeitsmärkte in Europa beitrage, und als Instrument zur besseren Vorabeinschätzung der Auswirkungen der wirtschaftlichen Umstrukturierungen eine Rolle spiele.

Die derzeit verfügbaren Zahlen zeigen, dass nur sehr wenige Europäer im Ausland arbeiten. Der Prozentsatz der Europäer, die in einem anderen Land der Union als ihrem Herkunftsland leben, liegt seit 30 Jahren immer bei etwa 1,5 %. Was die berufliche Mobilität betrifft, so haben in neun Mitgliedstaaten der Europäischen Union 40 % der Arbeitskräfte seit mehr als 10 Jahren denselben Arbeitsplatz.

Die Europäische Union hat wirklich große Anstrengungen unternommen, um ein für die Mobilität der Arbeitskräfte günstiges Umfeld zu schaffen:

  • Im Jahr 2002 wurde ein Aktionsplan für Qualifikation und Mobilität gestartet, der Ende 2005 ausgelaufen ist.
  • Eine Europäische Krankenversicherungskarte, die im Juni 2004 in 13 Mitgliedstaaten eingeführt worden ist, soll Anfang 2006 in den übrigen Mitgliedstaaten sowie in den EFTA-Ländern verteilt werden.
  • Die Koordinierung der Sozialversicherungssysteme ist nach der Verabschiedung der Verordnung Nr. 883/04 beschleunigt worden.
  • Im Oktober 2005 ist ein Vorschlag für eine Richtlinie zur Verbesserung der Portabilit von Rentenansprüchen bei der Migration aus beruflichen Gründen genehmigt worden.

Das Europäische Jahr wird es ermöglichen, neue politische Orientierungen zu erarbeiten und damit die Mobilität zu fördern und Hindernisse zu beseitigen.

VERBUNDENE RECHTSAKTE

Entscheidung Nr. 2241/2004/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Dezember 2004 über ein einheitliches gemeinschaftliches Rahmenkonzept zur Förderung der Transparenz bei Qualifikationen und Kompetenzen (Europass )

Entschließung des Rates vom 3. Juni 2002 über Qualifikation und Mobilität [Amtsblatt C 162 vom 6.7.2002]

Mitteilung der Kommission vom 13. Februar 2002 an den Rat, das Europäische Parlament, den Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen - Aktionsplan der Kommission für Qualifikation und Mobilität [KOM(2002) 72 endgültig] - nicht im Amtsblatt veröffentlicht]

See also

Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite für das Europäische Jahr der Mobilität der Arbeitnehmer .

Letzte Änderung: 26.04.2006

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