3.7.2023   

DE

Amtsblatt der Europäischen Union

C 235/22


Rechtsmittel, eingelegt am 11. Mai 2023 von der Harley-Davidson Europe Ltd und Neovia Logistics Services International gegen das Urteil des Gerichts (Achte erweiterte Kammer) vom 1. März 2023 in der Rechtssache T-324/21, Harley-Davidson Europe und Neovia Logistics Services International/Kommission

(Rechtssache C-297/23 P)

(2023/C 235/28)

Verfahrenssprache: Englisch

Parteien

Rechtsmittelführerinnen: Harley-Davidson Europe Ltd und Neovia Logistics Services International (vertreten durch Rechtsanwältin E. Righini und Rechtsanwalt S. Völcker)

Andere Partei des Verfahrens: Europäische Kommission

Anträge

Die Rechtsmittelführerinnen beantragen,

das angefochtene Urteil aufzuheben;

den angegriffenen Beschluss für nichtig zu erklären;

der Kommission die Kosten der Rechtsmittelführerinnen vor dem Gerichtshof und vor dem Gericht aufzuerlegen.

Rechtsmittelgründe und wesentliche Argumente

1.

Das Gericht habe Art. 33 der Delegierten Verordnung (EU) 2015/2446 (1) der Kommission (ZKU-DelVO) rechtsfehlerhaft ausgelegt. Das Gericht habe Ziel und Kontext von Art. 33 ZKU-DelVO nicht beurteilt. Es habe das Recht der Wirtschaftsbeteiligten, auf handelspolitische Maßnahmen der Europäischen Union durch die Verlagerung ihrer Produktionsvorgänge zu reagieren, ungerechterweise außer Acht gelassen und das für die Verlagerung der Beweislast auf die Rechtsmittelführerinnen erforderliche Beweismaß falsch ausgelegt.

2.

Das Gericht sei rechtsfehlerhaft zu dem Ergebnis gekommen, dass Art. 33 ZKU-DelVO die Grenzen der durch Art. 62 der Verordnung (EU) Nr. 952/2013 (2) zur Festlegung des Zollkodex der Union erfolgten Übertragung an die Kommission nicht überschreite.

3.

Das Recht der Rechtsmittelführerinnen auf eine gute Verwaltung werde verletzt. Das Gericht habe den angegriffenen Beschluss fehlerhafterweise bestehen lassen, obwohl es befunden habe, dass gegen den Anspruch der Rechtsmittelführerinnen auf rechtliches Gehör verstoßen worden sei. Es sei fehlerhafterweise zu dem Schluss gelangt, dass die Länge des Verfahrens der Kommission einschließlich des Zeitraums für die Einleitung eines förmlichen Verfahrens nicht übermäßig gewesen sei und nicht gegen den Grundsatz der angemessenen Dauer sowie die berechtigten Erwartungen der Rechtsmittelführerinnen verstoßen habe.


(1)  Delegierte Verordnung (EU) 2015/2446 der Kommission vom 28. Juli 2015 zur Ergänzung der Verordnung (EU) Nr. 952/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates mit Einzelheiten zur Präzisierung von Bestimmungen des Zollkodex der Union (ABl. 2015, L 343, S. 1).

(2)  Verordnung (EU) Nr. 952/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. Oktober 2013 zur Festlegung des Zollkodex der Union (ABl. 2013, L 269, S. 1).